Aufruf zu Angriffen

Alle Daten online - Hacker erklären Tesla den Krieg

Als ob Elon Musk mit einbrechenden Verkaufszahlen nicht schon genug Probleme hätte – jetzt rufen Hacker zu Angriffen auf Teslas im ganzen Land auf.
Nick Wolfinger
19.03.2025, 19:32

Hackern in den USA ist es gelungen, Zugriff auf die Tesla-Kundendatenbank zu erlangen – und die Daten auf eine "Dogequest" genannte, interaktive US-Karte ins Netz gestellt. Auf dieser sind die Adressen aller Kunden, Showrooms und Ladestationen verzeichnet – aber auch die Adresse von FBI-Chef Kash Patel sowie einiger DOGE-Mitarbeiter.

DOGE ist bekanntlich die Abkürzung für das von Tech-Milliardär und Trump-Berater Elon Musk geleitete "Deregulierungs-Ministerium", das bekanntlich in den letzten Wochen durch Massenentlassungen dem öffentlichen Dienst in den USA den Kampf angesagt hat.

Auf einer interaktiven Landkarte sind – bzw. waren – die geraubten Tesla-Daten frei abrufbar.
dogeque.st

Mauszeiger ist Molotow-Cocktail

Denn nun holen offenbar die Feinde von Musk zum Gegenschlag aus, rufen zu Vandalismus an den Fahrzeugen auf. "Wenn Sie auf der Suche nach einem Tesla sind, um Ihrem künstlerischen Flair mit der Sprühdose freien Lauf zu lassen, gehen Sie einfach raus – keine Karte nötig", heißt es auf der Webseite von Dogequest. Und weiter: "Wir unterstützen keine bestimmten Maßnahmen, verurteilen sie aber auch nicht". Besonders bedrohlich: Der Mauszeiger auf der Landkarte ist als Molotow-Cocktail gestaltet.

Ein kleines Entgegenkommen gibt es für Tesla-Kunden, die ihren Wagen bereits verkauft haben: Wenn sie einen Nachweis für den Verkauf erbringen können, würden ihre Daten von der Seite gelöscht, versprechen die Hacker.

Musk: "Extremer Inlandsterrorismus"

Bei Musk, der durch den Absturz der Tesla-Aktien in den letzten Wochen schon Milliarden seines Vermögens eingebüßt hat, ist die ohnehin schlechte Stimmung nun pures Entsetzen umgeschlagen. Auf X schrieb er: "Die Zerstörung von Teslas im ganzen Land zu fördern, ist extremer Inlandsterrorismus!!".

Brandanschläge häufen sich

Seine Sorgen sind nicht ganz ungerechtfertigt. Seit Trumps Amtsantritt und Musks Kahlschlag bei Behörden im ganzen Land haben sich Boykott-Aufrufe, aber auch Vandalismus und Brandanschläge gehäuft. Erst am Dienstag wurden bei einem Tesla-Händler in Las Vegas mehrere Fahrzeuge in Brand gesteckt. Mit der nun online befindlichen Datenbank samt aller Adressen befürchtet er nun, dass sich dieser Trend weiter zuspitzt – und die Tesla-Aktien weiter an Wert verlieren.

Die Dogequest-Webseite war nach einer zwischenzeitlichen Offlinenahme am Mittwoch wieder online, wurde im Laufe des Tages aber erneut gesperrt.

Um das angekratzte Image von Musk, das auch auf Tesla abfärbte, aufzubessern, hat der US-Präsident das Weiße Haus erst unlängst zum "Tesla Showroom" umfunktioniert, wie es in einer viralen Parodie der "Daily Show" hieß. Das dürfte ihm nun auch nicht mehr viel helfen.

{title && {title} } NW, {title && {title} } Akt. 20.03.2025, 08:31, 19.03.2025, 19:32
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