Politik
Zehn Corona-Tote pro Tag "einfach vergessen"
Die SPÖ kritisiert den Kanzler und Gesundheitsminister massiv. Der Grund ist die Nachmeldung von 3.412 "vergessenen Corona-Toten".
Am Dienstagnachmittag musste das Gesundheitsministerium 3.412 Corona-Todesfälle in Österreich nachmelden, die Gesamtzahl der Corona-Toten im Land erhöhte sich damit auf einen Schlag drastisch von 16.439 auf 19.851 Corona-Todesfälle seit Beginn der Pandemie. Der Anstieg komme "durch einen Datenabgleich zwischen der Todesursachenstatistik der Statistik Austria und dem Epidemiologischen Meldesystem (EMS) zustande", hieß es vom Gesundheitsministerium.
„"Da geht es um zehn Tote pro Tag, zehn Schicksale, zehn betroffene Familien, die von dieser Bundesregierung einfach vergessen wurden"“
"Ein weiterer Beleg für das vollkommene Versagen der Bundesregierung im Pandemiemanagements", sagte dazu am Dienstagabend der SPÖ-Gesundheitssprecher Philip Kucher: "Da geht es um zehn Tote pro Tag, zehn Schicksale, zehn betroffene Familien, die von dieser Bundesregierung einfach vergessen wurden." Er forderte Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) und Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) zu einer Erklärung des "Skandals" auf.
"Das katastrophale Chaos-Management der Bundesregierung in der Corona-Pandemie muss endlich ein Ende haben! Nicht nur, dass auf die Empfehlungen von Expertinnen und Experten kein Wert gelegt wird und eine Fehlentscheidung nach der anderen getroffen wird, ist nicht einmal die Datenlage – Grundlage für sämtliche Entscheidungen – korrekt und vollständig", so Kucher. Gleichzeitig erneuerte die SPÖ ihre Forderung nach einem zentralen Krisen- und einheitlichen Datenmanagement.
„"Eine staatliche aber auch persönliche Haftung politischer Verantwortungsträger für Impfschäden"“
Die Impfgegner-Partei MFG wendete sich am Dienstag ebenfalls an den Gesundheitsminister. In einem offenen Brief wird Rauch aufgefordert, "die Impfkampagne mit den Corona-Impfstoffen mit sofortiger Wirkung auszusetzen, bis die Hersteller die notwendigen Daten zur Wirksamkeit und Sicherheit vorlegen". Sollte dies nicht geschehen, drohte die MFG damit, sich "für die Etablierung eines Gesetzes einsetzen, das eine staatliche aber auch persönliche Haftung politischer Verantwortungsträger für Impfschäden vorsieht".