Wenn du mindestens einmal pro Woche Zahnseide benutzt, kann das dein Risiko für einen Schlaganfall und Herzrhythmusstörungen verringern. Dies geht aus einer vorläufigen Studie hervor, die nächste Woche auf der Internationalen Schlaganfallkonferenz 2025 der American Stroke Association in Los Angeles vorgestellt wird. "Die Verwendung von Zahnseide wurde auch mit einem besseren allgemeinen Gesundheitszustand in Verbindung gebracht, einschließlich niedrigerem Blutdruck, gesünderen Cholesterinwerten und einem geringeren Diabetesrisiko", sagt der Hauptautor der Studie, Dr. Souvik Sen.
Die Forscher wollten herausfinden, welches Mundhygieneverhalten – Zahnseide, Zähneputzen oder regelmäßige Zahnarztbesuche – den größten Einfluss auf die Schlaganfallprävention hat. An der Studie nahmen etwa 6.300 Personen teil. Etwa 65 Prozent gaben an, Zahnseide zu benutzen.
In einem detaillierten Fragebogen wurden Informationen über Mundhygienegewohnheiten und Zahnarztbesuche sowie über den Gesundheitszustand, einschließlich Bluthochdruck, Diabetes, hohe Cholesterinwerte, Rauchen und Body-Mass-Index, erfasst. Während der 25-jährigen Nachbeobachtungszeit erlitten 434 Teilnehmer einen Schlaganfall, von denen 147 auf Gerinnsel in einer größeren Arterie im Gehirn, 97 auf herzbedingte Gerinnsel und 95 auf Verhärtungen kleinerer Arterien zurückzuführen waren. Bei etwa 1.300 Personen trat Vorhofflimmern auf, ein unregelmäßiger und meist sehr schneller Herzrhythmus. Unregelmäßiger Herzschlag kann zu Schlaganfall, Herzversagen oder anderen herzbedingten Komplikationen führen.
Die Forscher fanden heraus, dass die Verwendung von Zahnseide das Risiko senkt, unabhängig davon, ob die Menschen sich regelmäßig die Zähne putzen oder eine routinemäßige Zahnpflege erhalten oder nicht.
Dies ist nicht die erste Studie, die einen Zusammenhang zwischen Mundgesundheit und Schlaganfall feststellt. "Zahnseide führt zu einer Verringerung von Mundinfektionen wie Zahnfleischerkrankungen und Karies", sagt Dr. Sen. Dies führe zu weniger Entzündungen, die durch mehrere mögliche Mechanismen mit Vorhofflimmern in Verbindung gebracht werden:
1. Entzündungen und oxidativer Stress fördern die Fibrose (Vernarbung) und den strukturellen Umbau der Vorhöfe und stören die normale elektrische Erregungsleitung im Herzen.
2. Entzündungsstress wirkt sich auf die Herzfrequenzvariabilität aus und erhöht das Risiko von Vorhofflimmern.
3. Entzündungen schädigen die Endothelschicht der Blutgefäße, was wiederum das Risiko von Blutgerinnseln erhöht.Herzflimmern-Patienten mit chronischen Entzündungen haben ein höheres Risiko für Schlaganfälle und Embolien.
4. Entzündungen sind auch mit der Verhärtung der Blutgefäße (Atherosklerose) verbunden, die zu Schlaganfällen und Herzinfarkten führen kann.