Gesundheit
Wieso du beim Pinkeln bis 20 zählen solltest
Beim kleinen Geschäft bis 20 zu zählen hilft, deine Blase gesund zu halten. Denn die kann durch falsche Toilettengewohnheiten Schaden nehmen.
Vor einigen Jahren gewann ein Team von Physikern einen Preis, weil sie festgestellt hatten, dass fast alle Säugetiere gleich lange zum Pinkeln brauchen. Mithilfe einer Hochgeschwindigkeits-Videoanalyse entdeckte ein Team der Georgia Tech, dass die meisten Säugetiere mit einem Gewicht von mehr als 3 Kilogramm ihre Blase in etwa 21 Sekunden entleeren – eine Zeitspanne, die auch wir Menschen uns nehmen sollten.
Die 20-Sekunden-Blasenregel
Die Krankenschwester, Janis Miller, erklärte die gesundheitlichen Vorteile der 20-Sekunden-Blasenregel, wie sie es nennt. Wenn man immer viel weniger oder mehr als 20 Sekunden braucht, um zu urinieren, hält man es entweder zu lange zurück oder geht zu oft. In einem Gespräch mit "Well and Good" im vergangenen Jahr sagte Miller: "Wenn Sie feststellen, dass Sie fast immer deutlich kürzer oder länger als 20 Sekunden zum Pinkeln brauchen, sollten Sie Ihre Blasengewohnheiten überprüfen: Trinken Sie zu viel Wasser oder nicht genug? Gönnen Sie sich tagsüber genügend Toilettenpausen?" Sie fügte hinzu: "Oder benutzen Sie die Toilette öfter als nötig, weil es der einzige private Ort in Ihrem Haus ist?" Unterschiede im Urinfluss können auch auf gesundheitliche Probleme wie Blasenentzündungen, Blasensteine und sogar Prostataprobleme hindeuten, so dass es von Vorteil ist, die persönlichen Uriniergewohnheiten im Auge zu behalten.
Die Kommunikation zwischen Hirn und Blase
Wenn sich deine Blase füllt, beginnt sie sich normalerweise wie ein Ballon aufzublasen und sendet Signale ans Gehirn, wenn der Druck höher wird, wie die Physiotherapeutin Heba Shaheed für TED-Ed erklärt. Das Gehirn spricht auch mit der Blase und sagt im Wesentlichen: "Jetzt ist kein guter Zeitpunkt, Schleusen geschlossen halten.“ Wenn du dann auf der Toilette bist, können die Ihren Harnröhrenschließmuskel öffnen, der als diese Schleusen fungiert. Aber diese Gehirn-Blasen-Kommunikation kann durcheinander geraten, wenn man zu häufig oder zu selten pinkelt.
Ignoriert man den Harndrang dauerhaft, ignoriert das Gehirn mit der Zeit die "Wir sind voll"-Signale, und das Überdehnen der Blase wird zur Gewohnheit. Aber mit der Zeit führt eine chronische Überbeanspruchung der Blase dazu, dass sie nicht mehr richtig funktioniert. Sie wird nach und nach größer und nach Jahren verlieren die Blasenmuskeln die Fähigkeit, sich zu dehnen, und funktionieren schließlich nicht mehr richtig.
Aber auch das Gegenteil kann passieren. Wer Toilettenpausen nur dazu nutzt, um sich zu entspannen und gar nicht pinkeln muss, pinkelt vielleicht öfter als nötig – aber nur ein paar Tröpfchen. Dadurch wird die Blase darauf trainiert, dem Gehirn zu signalisieren, dass sie voll ist, obwohl das nicht der Fall ist. Infolgedessen kann sich eine überaktive Blase entwickeln, bei der man einen starken Harndrang verspürt, auch wenn nur wenig Flüssigkeit drin ist. Ärzte können Medikamente gegen eine überaktive Blase verschreiben, aber sie können auch ein Blasentraining vorschlagen, bei dem die Kommunikation zwischen Gehirn und Blase neu trainiert wird.
Richtige Pinkel-Sitzposition
Im Sitzen oder – bei den Herren – im Stehen pinkeln? Tatsächlich gibt es darauf nur eine Antwort: Im Sitzen. Ja, auch die Herren. Aber auch hier kommt es auf die richtige Position an. Dr. Teresa Irwin erklärt auf TikTok, dass viele von uns in der falschen Position auf der Toilette sitzen. "Also, die richtige Art zu pinkeln ist wie bei einem Cowboy. Beugen Sie sich nach vorne, stützen Sie die Ellbogen direkt über den Kniescheiben ab und pinkeln Sie. Achte aber darauf, dass deine Füße flach sind, denn sonst entleert es sich nicht richtig."