Gesundheit

Wiener Forschern gelingt unerwarteter Corona-Durchbruch

Wissenschafter der Medizinischen Universität Wien konnten nachweisen, dass Blutgerinnungshemmer positive Nebeneffekte für Covid-19-Patienten haben.

Roman Palman
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Ein schwerer Corona-Verlauf löst bei Patienten häufig auch eine Gerinnungserkrankung (Coagulopathie) aus.
Ein schwerer Corona-Verlauf löst bei Patienten häufig auch eine Gerinnungserkrankung (Coagulopathie) aus.
OÖG / APA / picturedesk.com (Symbolbild)

Die Coronavirus-Erkrankung (Covid-19) ist eine facettenreiche Infektionskrankheit. Mittlerweile weiß man, dass nicht nur die Lunge sondern gleich mehrere Systeme des Körpers durch eine Infektion mit dem Erreger SARS-CoV-2 betroffen sind. Eines dieser Funktionssysteme ist auch die Blutgerinnung.

Covid-19-Patienten haben ein erhöhtes Risiko für Thrombosen und Embolien, wie zum Beispiel Schlaganfälle, Lungen- oder Herzinfarkte, aber auch tiefe Beinvenen-Thrombosen. Eine Therapie mit Medikamenten, welche die Blutgerinnung hemmen, ist seit Juli 2020 Teil der Leitlinien für Covid-19. Die zugrundeliegende Gerinnungserkrankung (Coagulopathie) ist allerdings bis heute nicht vollständig erforscht.

Forscher der Medizinischen Universität Wien konnten nun anhand einer Analyse von Corona-Patienten in Wien, Linz und Innsbruck feststellen, dass die Covid-19-assoziierte Coagulopathie nahezu ausschließlich bei Intensivpatienten oder Corona-Todesfällen auftritt. 

Infektionszeit verkürzt

Zwar würden blutgerinnungshemmende Medikamente das Überleben von Corona-Patienten verbessern, aber sie hätten keinen Effekt auf immunologische Prozesse, welche mit der Blutgerinnung zusammenhängen (Immunothrombose). Die Analysen zeigten jedoch, dass bei Patienten, die mit niedermolekularem Heparin, dem am häufigsten eingesetzten Vertreter der Blutgerinnungshemmer, behandelt werden, die Zeitspanne der aktiven SARS-CoV-2-Infektion verkürzt ist.

"Bei PatientInnen, welche dieses Medikament verabreicht bekommen, ist die Infektionszeit im Schnitt um vier Tage kürzer", schildert David Pereyra, MedUni-Forscher und Erstautor der aktuell im Journal "Cardiovascular Research" veröffentlichten Studie. Ein unerwarteter Erfolg: "Wir waren überrascht zu sehen, dass niedermolekulares Heparin möglicherweise einen direkten Effekt auf das Coronavirus und dessen Infektiösität hat"

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