Gesundheit

Wien startet Impfangebot für Menschen mit Nadelangst

Das neue Angebot mit speziell geschultem Personal soll Menschen mit Platzangst oder Nadelphobie dabei helfen, sich impfen zu lassen. 

Sabine Primes
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Im speziell ausgestatteten Impf-Salon im 20. Bezirk werden von eigens geschultem Personal die Impfungen durchgeführt.
Im speziell ausgestatteten Impf-Salon im 20. Bezirk werden von eigens geschultem Personal die Impfungen durchgeführt.
HANS PUNZ / APA / picturedesk.com

Mit der Initiative „Sorgen-los Impfen“ macht die Stadt Wien ab sofort jenen Menschen ein Angebot, die sich bisher noch nicht gegen den Coronavirus impfen ließen, weil ihnen das Thema Impfen Sorgen bereitet oder angstbesetzt ist. Bei der bereits seit Beginn der Pandemie bestehenden Corona Sorgenhotline Wien (nicht zu verwechseln mit der Corona-Hotline 1450!) werden telefonische Beratungen, Terminvereinbarungen und – wenn gewünscht – die weitere Begleitung durchgeführt. Im speziell ausgestatteten Impf-Salon im 20. Bezirk werden von eigens geschultem Personal die Impfungen durchgeführt. 

Ängste überwinden

"Wir wollen Menschen mit Sorgen und Ängsten in Bezug auf die Impfung ein Angebot machen. Ein offenes Gespräch zu medizinischen Fragen ist immer besser als 1000 Suchergebnisse im Internet. Das beginnt mit einem freundlichen Hallo bei der Corona Sorgenhotline. Wir wollen den Menschen aber auch sagen, dass es Ok ist, Ängste und Sorgen in Bezug auf das Impfen zu haben. Es ist nichts, wofür man sich zu schämen braucht. Aber wir müssen Möglichkeiten schaffen, diese Ängste zu überwinden", betont der Koordinator für Psychiatrie, Sucht- und Drogenfragen der Stadt Wien, Ewald Lochner.

Menschen mit Platzangst oder Nadelphobie

Das neue Impfangebot soll vor allem zwei Zielgruppen ansprechen: Einerseits Menschen, denen es auf Grund einer psychiatrischen Diagnose nicht möglich war, die bereits bestehenden Angebote anzunehmen. Zum Beispiel, weil sie den Impf-Ort nicht aufsuchen konnten, da sie an Platzangst leiden sind oder weil sie an Angst vor Spritzen oder medizinischen Einrichtungen leiden. Aber auch bei Ängsten in Zusammenhang mit Impfreaktionen oder Konflikten rund um das Thema Impfen im Familien- oder Bekanntenkreis kann man das neue Angebot in Anspruch nehmen.

"Die angesprochene Zielgruppe fühlt sich oftmals im Stich gelassen, nicht gehört oder gesehen und vor allem nicht verstanden. Ängste und Sorgen sind nach wie vor sehr schambehaftet – sie zu überwinden kostet Zeit und ist vor allem mit Begleitung einfacher. Gemeinsam werden dann individuelle Wege gesucht, um den Schritt zur Impfung bewältigen zu können", so der Chefarzt der Psychosozialen Dienste in Wien, Dr. Georg Psota.

Corona Sorgenhotline

Auch die Corona Sorgenhotline (nicht zu verwechseln mit der Corona-Hotline 1450!) wird ab sofort auch erste Anlaufstelle für Fragen rund um das Impfen sein. Die Berater*innen der Hotline werden gemeinsam mit den Anrufer*innen den besten Weg zur Impfung besprechen und sie durch den Prozess, wie lange er auch dauern mag, begleiten. Das Impfangebot selbst findet in angenehmer Atmosphäre statt, um bestehende Ängste zu verringern.

Corona Sorgenhotline Wien:
01/4000 53000 Täglich: 8:00 Uhr – 20:00
Impf-Salon:
Brigittenauer Hallenbad - Klosterneuburger Straße 93-97, 1200 Wien
Öffnungszeiten: Montag bis Sonntag 7:00 bis 19:00 Uhr
Terminvereinbarung erfolgt über die Corona-Sorgenhotline Wien unter 01/4000 53000 (täglich: 8:00 Uhr – 20:00)
Bis 13:00 Uhr ist die Impfung auch ohne Terminvereinbarung möglich