Klimaschutzmaßnahmen zahlen sich offenbar aus: Eine Untersuchung der weltweiten Wirtschaftsaufsichtsbehörde ergab, dass "energische Maßnahmen zur Bewältigung der Klimakrise" das Wirtschaftswachstum der Länder steigern würden – anstatt zu verringern.
Die Festlegung ehrgeiziger Ziele zur Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen würden bis 2040 zu einem Netto-Anstieg des weltweiten BIP führen, errechneten OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) und UN-Entwicklungsprogramm.
Der berechnete Nettogewinn von 0,23 Prozent bis 2040 würde im Jahr 2050 sogar noch höher ausfallen, wenn man den Vorteil mit einbeziehen würde, die verheerenden Folgen für die Wirtschaft zu vermeiden – die eine Nichtreduzierung der Emissionen hätte.
Untätigkeit hätte schlimme Folgen: Ein Drittel des weltweiten BIP könnte noch in diesem Jahrhundert verloren gehen, wenn die Klimakrise ungebremst fortschreitet.
Bis 2050 dürfte das BIP pro Kopf in den reichen Volkswirtschaften um 60 Prozent wachsen, während in den Ländern mit niedrigerem Einkommen bis zum gleichen Zeitpunkt ein Anstieg von 124 Prozent (!) gegenüber dem Niveau von 2025 zu verzeichnen sein werde.
"Die überwältigenden Beweise, die wir jetzt haben, zeigen, dass wir keinen Rückschritt machen, wenn wir in den Klimawandel investieren. Wir sehen sogar einen moderaten Anstieg des BIP-Wachstums, der zunächst gering erscheinen mag – aber schnell wächst", so UN-Exekutivsekretär Achim Steiner.
UN-Klimakommissar Simon Stiell warnte, dass Europa durch die Klimakrise wirtschaftliche Verwüstungen erleiden werde, wenn nicht entschiedene Maßnahmen ergriffen würden.
Extreme Wetterereignisse würden Europas BIP bis 2050 um ein Prozent schmälern und die Wirtschaft um 2,3 Prozent jährlich schrumpfen lassen. Nach zwei Jahrzehnten derartiger Schäden würde die EU-Wirtschaft "nicht mehr existieren".
Der Klimawandel sei "ein Rezept für eine dauerhafte Rezession", sagte Stiell. "Da Katastrophen immer mehr Regionen unbewohnbar machen und die Nahrungsmittelproduktion zurückgeht, werden Millionen weitere Menschen gezwungen sein, innerhalb des Landes und über Grenzen hinweg zu migrieren."