Überraschende OECD-Studie

Wie das? Kampf gegen Klimakrise kurbelt Wirtschaft an

Maßnahmen zur Eindämmung der Klima-Erwärmung würden bis 2050 die Volkswirtschaften wachsen lassen, heißt es in einem neuen OECD-Bericht.
Bernd Watzka
26.03.2025, 17:06

Klimaschutzmaßnahmen zahlen sich offenbar aus: Eine Untersuchung der weltweiten Wirtschaftsaufsichtsbehörde ergab, dass "energische Maßnahmen zur Bewältigung der Klimakrise" das Wirtschaftswachstum der Länder steigern würden – anstatt zu verringern.

Netto-Anstieg des weltweiten BIP

Die Festlegung ehrgeiziger Ziele zur Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen würden bis 2040 zu einem Netto-Anstieg des weltweiten BIP führen, errechneten OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) und UN-Entwicklungsprogramm.

Wirtschaftliche Zuwächse bis zum Jahr 2050

Der berechnete Nettogewinn von 0,23 Prozent bis 2040 würde im Jahr 2050 sogar noch höher ausfallen, wenn man den Vorteil mit einbeziehen würde, die verheerenden Folgen für die Wirtschaft zu vermeiden – die eine Nichtreduzierung der Emissionen hätte.

Untätigkeit hätte schlimme Folgen: Ein Drittel des weltweiten BIP könnte noch in diesem Jahrhundert verloren gehen, wenn die Klimakrise ungebremst fortschreitet.

BIP-Wachstum pro Kopf um 60 Prozent

Bis 2050 dürfte das BIP pro Kopf in den reichen Volkswirtschaften um 60 Prozent wachsen, während in den Ländern mit niedrigerem Einkommen bis zum gleichen Zeitpunkt ein Anstieg von 124 Prozent (!) gegenüber dem Niveau von 2025 zu verzeichnen sein werde.

"Jetzt keine Rückschritte machen"

"Die überwältigenden Beweise, die wir jetzt haben, zeigen, dass wir keinen Rückschritt machen, wenn wir in den Klimawandel investieren. Wir sehen sogar einen moderaten Anstieg des BIP-Wachstums, der zunächst gering erscheinen mag – aber schnell wächst", so UN-Exekutivsekretär Achim Steiner.

Extremwetter schädigt Wirtschaft

UN-Klimakommissar Simon Stiell warnte, dass Europa durch die Klimakrise wirtschaftliche Verwüstungen erleiden werde, wenn nicht entschiedene Maßnahmen ergriffen würden. 

Extreme Wetterereignisse würden Europas BIP bis 2050 um ein Prozent schmälern und die Wirtschaft um 2,3 Prozent jährlich schrumpfen lassen. Nach zwei Jahrzehnten derartiger Schäden würde die EU-Wirtschaft "nicht mehr existieren".

"Rezept für eine dauerhafte Rezession"

Der Klimawandel sei "ein Rezept für eine dauerhafte Rezession", sagte Stiell. "Da Katastrophen immer mehr Regionen unbewohnbar machen und die Nahrungsmittelproduktion zurückgeht, werden Millionen weitere Menschen gezwungen sein, innerhalb des Landes und über Grenzen hinweg zu migrieren."

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