Gesundheit

Werden wir bald durch die Nase geimpft? 

Eine Corona-Impfstoff-Injektion durch die Nase zeigt in der Studie erfolgsversprechende Ergebnisse. Eine zukünftige Alternative zum Stich?

Sabine Primes
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Ist die Nasenimpfung ein Modell für die Zukunft?
Ist die Nasenimpfung ein Modell für die Zukunft?
Getty Images/iStockphoto

Derzeit werden die COVID-19-Impfstoffe intramuskulär - also in den Muskel – injiziert. Das bewirkt, dass eine überwiegend systemische Antikörper-Reaktion ausgelöst wird, die Schleimhautreaktion fällt allerdings schwach aus. Damit ein Impfstoff die Schleimhautimmunität hervorruft, müssen die körperfremden Stoffe, wie z.B. Viren, dort gefunden werden, wo sie sich vervielfältigen. Das ist bei Corona in den oberen Atemwegen.

Nase statt Nadel

Um das zu testen, haben Forscher das Potenzial des COVID-19-Impfstoffs von AstraZeneca als intranasale Injektion an Hamstern und Rhesusaffen getestet. Die Ergebnisse wurden im Fachmedium Science Translational Medicine veröffentlicht. Dazu wurden Rhesusaffen und Hamstern der Impfstoff mit einer Spritze ohne Nadel in die Nase gesprüht und anschließend mit dem SARS-CoV-2-Virus provoziert. Während des gesamten Experiments wurden Blut, Nasenabstriche und Proben aus den Bronchien gesammelt.

Vorteile der Nasenimpfung

Es zeigte sich, dass die intranasale Verabreichung zu einer geringeren Viruslast in den Nasenabstrichen führte und im Lungengewebe weder virale RNA noch infektiöses Virus gefunden wurde. Das könnte ein Hinweis darauf sein, dass die Verabreichung über die Nase die Freisetzung von Viren in die Luft – wenn eine infizierte Person atmet, hustet oder niest – reduzieren könnte. Je weniger Virusmaterial ausgestoßen wird, desto geringer auch das Risiko einer Übertragung.

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    Der Impfstoff "Comirnaty" von BioNTech/Pfizer basiert auf mRNA-Technologie und wird in zwei Etappen geimpft. Auch Kinder ab 12 Jahren können damit immunisiert werden.
    Der Impfstoff "Comirnaty" von BioNTech/Pfizer basiert auf mRNA-Technologie und wird in zwei Etappen geimpft. Auch Kinder ab 12 Jahren können damit immunisiert werden.
    Ronny Hartmann / dpa / picturedesk.com

    Ein Vorteil der Nasen-Impfungen wäre, dass die in Folge der Impfung gebildeten Antikörper direkt an der Schleimhaut im Nasen-Rachen-Raum gebildet würden. Also dort, wo sich das Virus festsetzt und vermehrt. So könnte das Virus gleich an der Eintrittspforte bekämpft werden und gar nicht erst in den Körper eindringen. Und: Für Kinder und Spritzen-Phobiker wäre es eine schmerzfreie Alternative.