Studie

Schon eine schlaflose Nacht verändert das Immunsystem

Eine neue Studie zeigt, wie Schlafmangel eine Zunahme entzündlicher Immunzellen auslöst – bei Schlanken und Übergewichtigen gleichermaßen.
Heute Life
25.02.2025, 17:29

Wenn du dich die ganze Nacht im Bett hin und her wälzt, merkt das dein Immunsystem – und das nicht im positiven Sinne. Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass Schlafmangel dich nicht nur benommen und gereizt macht, er verändert tatsächlich bestimmte Immunzellen im Blutkreislauf und kann so chronische Entzündungen im ganzen Körper begünstigen.

Die von Wissenschaftlern des Dasman Diabetes Institute in Kuwait durchgeführte Studie stellt einen direkten Zusammenhang zwischen schlechter Schlafqualität und signifikanten Veränderungen in spezialisierten Immunzellen, den sogenannten Monozyten, fest. Diese veränderten Zellen scheinen weitverbreitete Entzündungen zu verursachen – dieselbe Art von Entzündung, die mit Fettleibigkeit und zahlreichen chronischen Krankheiten in Verbindung gebracht wird.

Erhöhte Werte nichtklassischer Monozyten

Die Studie zeigt, wie Schlafmangel eine Zunahme entzündlicher "nichtklassischer Monozyten" auslöst – Immunzellen, die Entzündungen verstärken. Noch bemerkenswerter ist, dass diese Veränderungen unabhängig vom Gewicht einer Person auftraten, was darauf hindeutet, dass selbst schlanke, gesunde Personen unter entzündlichen Folgen durch schlechten Schlaf leiden können.

Im Rahmen dieser Studie analysierten die Forscher die Schlafmuster von 237 gesunden erwachsenen Teilnehmern mit unterschiedlichem Body-Mass-Index (BMI) und nahmen Blutproben, um die Werte verschiedener Monozyten sowie Entzündungsmarker zu ermitteln. Sie fanden heraus, dass fettleibige Personen im Vergleich zur Gruppe der schlanken Personen eine deutlich schlechtere Schlafqualität und häufiger chronische, leichte Entzündungen aufwiesen. Auch die Anzahl nicht-klassischer Monozyten – Zellen, von denen bekannt ist, dass sie entzündungsfördernde Stoffe absondern – war bei den fettleibigen Teilnehmern deutlich erhöht, was mit einer verringerten Schlafqualität und erhöhten entzündungsfördernden Markern korrelierte.

Um diese Hypothese weiter zu testen, nahmen fünf gesunde, schlanke Personen an einem 24-stündigen Teil der Studie teil, bei dem ihnen der Schlaf entzogen wurde, und ließen währenddessen Blutproben entnehmen. Die Forscher fanden heraus, dass Schlafentzug das Profil der Monozyten veränderte, wie es bei übergewichtigen Teilnehmern zu beobachten war.
Noch bemerkenswerter ist, dass sich diese Veränderungen umkehrten, als die Teilnehmer wieder zu einem normalen Schlafrhythmus zurückkehrten, was die Fähigkeit des Körpers zeigt, sich von kurzfristigen Schlafstörungen zu erholen.

"Die Schlafqualität ist genauso wichtig wie die Quantität"

Diese Ergebnisse unterstreichen die entscheidende Rolle des Schlafs bei der Regulierung des Immunsystems und legen nahe, dass chronischer Schlafmangel sogar bei Personen ohne Fettleibigkeit zu entzündungsbedingten Gesundheitsproblemen beitragen kann. Die Forschung weist auf einen möglichen Teufelskreis hin: Fettleibigkeit stört den Schlaf, Schlafstörungen verändern die Immunfunktion und eine veränderte Immunfunktion verschlimmert die mit Fettleibigkeit und verwandten Erkrankungen verbundenen Entzündungen.

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