Risiko & Sicherheitsmängel

Wer online billig einkauft, riskiert seine Gesundheit

Billigspielzeug, das aus dem Internet gekauft wird, ist oft gefährlich und stellt ein Sicherheitsrisiko dar. Trotzdem nehmen Onlinekäufe stark zu.

Rhea Schlager
Wer online billig einkauft, riskiert seine Gesundheit
Ware, die aus dem Ausland kommt, kann oft nicht geprüft werden. (Symbolbild)
Dmitrii Marchenko / dpa Picture Alliance / picturedesk.com

Der Onlinehandel boomt: Schon seit Jahren kaufen immer mehr Österreicher Spielzeug, Kleidung, Kosmetik, Nahrungsergänzungsmittel und nun auch Lebensmittel aus dem Internet. Dabei werden oftmals Produkte bestellt, die es in der ganzen EU nicht zu kaufen gibt und somit bei amtlichen Kontrollen auch nicht aufscheinen.

"Als größte Herausforderung für eine effiziente amtliche Marktüberwachung des Onlinehandels gilt derzeit die rasant steigende Bestellmenge von Einzelprodukten, die nur mit großem Aufwand geprüft und bei Verstößen nur einzeln abgefangen werden können, sowie die schwierige Rückverfolgbarkeit zum Hersteller", steht dazu auf der Homepage der Ages.

Gesundheitsschädliche Stoffe

Zwei Drittel der Österreicher kauften im Jahr 2023 online Waren des täglichen Bedarfs ein. Die Kontrolle findet allerdings hauptsächlich im stationären Handel statt. 2024 lag die Beanstandungsquote bei Kontrollen und Probenziehungen von Spielzeug, Kosmetik und Nahrungsergänzungsmitteln bei über 80 Prozent. Dabei handelte es sich um Sicherheitsmängel und unzureichende Kennzeichnung.

Bei einer Schwerpunktaktion zu Nahrungsergänzungsmitteln, die aus dem Internet gekauft wurden, wurden teilweise verbotene oder nicht zugelassene Inhaltsstoffe wie Lithium oder Quecksilber gefunden, die gesundheitsschädlich sind. Die Produkte stammen auch aus großen amerikanischen und chinesischen Online-Plattformen.

Onlinekäufe nehmen massiv zu

Kontrollen zeigen: Die Beanstandungsquote im stationären Handel ist niedriger als bei Billig-Angeboten aus dem Internet. Um die 500 Spielzeugproben werden jährlich von der Ages untersucht, wovon im Durchschnitt vier Prozent ein ernstes Risiko aufweisen. "Schwerwiegende Sicherheitsmängel sind zum Beispiel ablösbare und verschluckbare Kleinteile bei Spielzeug für Kinder unter 36 Monaten oder bei Magnetspielzeugen und eine zu hohe kinetische Energie bei Geschossspielzeug", ist dazu nachzulesen.

Um eine effiziente Marktüberwachung im Online-Lebensmittelhandel zu erzielen, sind bei risikobasierten Kontrollen inzwischen KI-Tools im Einsatz. So sollen Lösungen für Online-Recherchen, Kontrollplanung und Probenziehungen entwickelt werden können.

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Auf den Punkt gebracht

  • Der Onlinekauf von Billigspielzeug und anderen Produkten birgt erhebliche Gesundheitsrisiken, da viele dieser Artikel Sicherheitsmängel und unzureichende Kennzeichnungen aufweisen.
  • Trotz der steigenden Onlinekäufe und der hohen Beanstandungsquote bei Kontrollen, bleibt die Rückverfolgbarkeit der Produkte und die effiziente Marktüberwachung eine große Herausforderung.
rhe
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