Politik
"Weniger attraktiv machen" – Minister mit Ärzte-Hammer
Gesundheitsminister Johannes Rauch will den Gang zum Wahlarzt weniger attraktiv machen, kündigte er in einem Interview an.
Während ganze neun Mitglieder der Bundesregierung bzw. Staatssekretäre teils mit Privat-Jets ins Ausland fliegen, um etwa in Afrika zu investieren und sich Beete anzuschauen, geht es daheim in Österreich drunter und drüber. Vor allem das Gesundheitssystem ist kurz vor dem Kollaps, warnen Verbände, mancherorts laufe sogar die Notversorgung Gefahr, nicht mehr gewährleistet zu sein.
Ein weiteres Problem ist die medizinische Primärversorgung. So steigt seit Jahren die Zahl der Wahlärzte rasant, während die Kassenärzte sogar zurückgehen. In Wien kommen auf 3.906 Wahlärzte mittlerweile nur mehr 1.855 Kassenärzte, so Zahlen der Ärztekammer.
Wahlarzt unattraktiver machen
Einer derjenigen, die bei all den Turbulenzen zu Hause geblieben ist, ist Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne). In der Ö1-Sendung "Klartext" forderte er mehr Geld für das System, sonst werde es "noch teurer". Der ambulante Bereich, niedergelassene Kassenärzte und Spitäler, müssten gestärkt werden. Das sehen auch die Bundesländer – etwa Wien – so.
Konkrete Vorhaben: "Eine verpflichtende Anbindung an die ELGA für alle, auch für Wahlärzt:innen, eine verpflichtende Diagnosekodierung muss her, und es muss einfach möglich sein, dort auch Spielregeln aufzustellen, die es weniger attraktiv machen, automatisch in die Wahlarztpraxis zu gehen."
Medizinisch-technische Berufe sollen außerdem Tätigkeiten ausüben können, die bisher nur Ärzten vorbehalten sind.