Gesundheit
Welches Klimagerät ist für mich geeignet?
Es gibt verschiedene Varianten, um die Wohnung im Sommer zu kühlen. Welche für dich geeignet ist, erfährst du hier.
Wir leben in Zeiten der Klimaerwärmung – und das spüren wir. Die Hitzetage kommen immer früher im Jahr und dann mit voller Wucht. Diese Woche ist mit Spitzentemperaturen von bis zu 35 Grad zu rechnen. Mehr dazu: Glut im Anmarsch – Mega-Hitze kommt nach Österreich
Weil sich speziell in Ballungsräumen Asphalt und Gebäude mit Hitze aufladen, kann das sogar dazu führen, dass es in den Wohnungen heißer ist als draußen. Ständige Hitze bedeutet für den Körper Stress – auch nachts. Wenn die Temperatur nicht unter 20 Grad fällt, spricht man von so genannten "Tropennächten", die einem im wahrsten Sinne des Wortes den Schlaf rauben können und einen weiteren Stressfaktor aufs Tablet bringen: Schlafmangel. Als Reaktion darauf versuchen viele, die Wohnung zu kühlen. Das kann man auf verschiedenen Wegen machen: Mit Technik und ohne sie. Nur welches Klimagerät eignet sich für wen? Das Online-Magazin "futurezone" hat die Vor- und Nachteile der einzelnen Kühlgeräte unter die Lupe genommen.
Sie sind die einfachste und günstigste Variante, um sich abzukühlen. Ventilatoren sorgen dafür, dass die Luft an der Haut vorbeibläst, was einen kühlenden Effekt bewirkt, ohne dass die Temperatur im Raum verändert wird. Stand-, Turm oder Deckenventilatoren gibt es dabei bereits ab rund 50 Euro, Tischventilatoren sind in der Regel noch günstiger zu haben. Auch die Betriebskosten der Geräte sind relativ gering, laut Energieberater Claus Hollweck von der Umweltberatung der Stadt Wien verbraucht ein Ventilator pro Sommer rund 7 Euro an Strom. Allerdings ist die günstige Variante nicht für alle die beste: Vor allem Allergiker sollten davon Abstand nehmen. Der Grund: Er wirbelt neben der Luft auch Staub und Pollen im Raum auf, die dann ziemlich sicher ihren Weg in die Atemwege finden. Punkto Lautstärke sind Ventilatoren ganz vorne dabei: Lautstärken zwischen 30 und 70 Dezibel sind der Standard, besonders leise Modelle werben mit Lautstärken von unter 20 Dezibel.
Verdunstungskühler arbeiten mit dem Prinzip der Verdunstungskälte. Also demselben Effekt, wenn man feuchte Wäsche aufhängt und den Ventilator draufblasen lässt. Einfache Luftkühler bestehen aus einem Ventilator, der Luft durch ein Gewebe oder Vlies bläst, das durch Wasser feucht gehalten wird. Es wird also feuchte Luft versprüht. Nachteil: Da Luft nur in einem begrenzten Umfang Wasser aufnehmen kann, sinkt der Wirkungsgrad von Luftkühlern bei steigender Luftfeuchtigkeit. Vorteil: Verdunstungskühler befeuchten die Schleimhäute, während Ventilatoren und Klimaanlagen sie austrocknen.
Preislich liegen die Verdunstungskühler meist etwas höher als einfache Ventilatoren, die Betriebskosten sind jedoch dieselben. Wichtig ist bei dieser Art von Kühlung, dass das Wasser regelmäßig gewechselt wird, um Bakterienbildung zu vermeiden. Ein Verdunstungskühler kann auch selbst nachgebaut werden. Einfach ein saugfähiges Handtuch von einem Wäscheständer in ein Gefäß mit Wasser hängen lassen. Sobald sich das Handtuch mit Wasser aufsaugt, stellt man einen Ventilator dahinter und schaltet ihn ein. Fertig.
Mobile Klimageräte sind sehr beliebt, denn sie sind im Vergleich zu Splitgeräten kostengünstig und einfach zu installieren: Einfach den Abluftschlauch (möglichst abgedichtet) aus dem Fenster hängen, einstecken und einschalten. Die mobile Klimaanlage kann leicht in jeden Raum transportiert werden, der gekühlt werden soll.
Betriebskosten am höchsten
Die Betriebskosten von mobilen Klimageräten sind vergleichsweise hoch, wie die Umweltberatung vorrechnet: "Ein mobiles Klimagerät zur Kühlung eines Wohnzimmers (ca. 25 Quadratmeter) hat eine elektrische Leistung von durchschnittlich 1.000 Watt. Ist die Anlage also 8 Stunden in Betrieb, verbraucht man 8 kWh Strom. Bei derzeitigen Strompreisen sind das pro Betriebstag ca. 2,80 Euro. Bei 60 heißen Tagen mit 8 Betriebsstunden wären das ca. 170 Euro zusätzliche Stromkosten pro Sommer."
Die Umweltberatung warnt dabei vor zu ineffizienten Gerät. Die Kälteleistungszahl SEER sollte bei guten Geräten bei 8 oder höher liegen. Die Geräte gibt es bereits ab rund 250 Euro, die meisten liegen in der Spanne zwischen 300 und 600 Euro. Dabei besitzen die teureren Geräte in der Regel mehr Kühlleistung, können einen Raum also schneller abkühlen oder sind für größere Räume geeignet.
Den Kühlbedarf in Watt kann man sich mit folgender Faustregel berechnen: Raumfläche in Quadratmetern mal 60 (sehr gute Dämmung und wenig Sonne) bis 100 (kaum gedämmt, viel Sonne). Mobile Klimageräte eignen sich aufgrund ihrer eher kleineren Leistung daher vorwiegend für kleine Räume. Zudem sind sie deutlich langsamer als Splitgeräte.
Achtung bei Gastherme
Ein weiterer Nachteil: Die Geräte erzeugen einen leichten Unterdruck im Raum, was besonders bei Wohnungen mit Gastherme problematisch werden kann. Durch den Unterdruck kann Kohlenmonoxid in die Wohnung gelangen, wenn die Therme - etwa beim Duschen – eingeschaltet wird. Das geruchlose Gas kann zu Kohlenmonoxidvergiftungen und im schlimmsten Fall zum Tod führen. Daher sollte man ein mobiles Klimagerät nur nach Absprache mit dem Rauchfangkehrer installieren.
Nicht zu vernachlässigen ist außerdem die Geräuschentwicklung. Je nach Modell können die Geräuschpegel mehr als 60 Dezibel erreichen. Das entspricht in etwa der Lautstärke einer normalen Unterhaltung oder eines sehr ruhigen Staubsaugers.
Splitgeräte sind fix verbaut und bestehen aus einem Innen- und einem Außengerät, die miteinander verbunden sind. Sie sind die teuerste Variante der Raumkühlung und schlagen mit 500 bis 1.500 Euro zu Buche. Hinzu kommen Kosten für die Montage (sollte nur von Fachpersonal montiert werden) und die Wartung, die von Herstellerseite einmal im Jahr empfohlen wird. Diese liegen zwischen 200 und 400 Euro pro Wartung.
Jedoch kann man sich nicht einfach so ein Fixgerät einbauen lassen, denn dafür braucht es eine Baugenehmigung der Stadt Wien sowie eine Genehmigung des Vermieters. Eigentümer in Mehrparteienwohnungen brauchen zudem das Einverständnis sämtlicher anderer Miteigentümer. Generell gilt in Wien, dass die Installation eines Splitgeräts zulässig ist, solange die Außengeräte nicht vom öffentlichen Raum aus eingesehen werden können. Dabei reicht es bereits aus, das Gerät hinter einer Balkonbrüstung einzubauen.
"Die Energiekosten bei einem Splitgerät sind um etwa 40 bis 50 Prozent geringer als bei einem mobilen Klimagerät, sie liegen also bei ca. 90 Euro pro Sommer", heißt es vonseiten der Umweltberatung.
Hast auch du skurrile Hitze-Momente gesehen? Dann schick uns deine lustigsten und "heißesten" Fotos und Videos vom Schwimmbad, Büro oder anderen Orten einfach über Whatsappunter der Telefonnummer 0670 400 400 4 oder unter [email protected]. Wir wollen es allen zeigen: So heiß ist jetzt Österreich!