Politik

"Weil sie Frauen sind" – Ministerin macht harte Ansage

"Wenn Frauen noch immer schlechter bezahlt werden, nur weil sie Frauen sind, ist das absolut inakzeptabel", stellt Ministerin Susanne Raab klar.

Frauenministerin Susanne Raab
Frauenministerin Susanne Raab
ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com

Frauenministerin Susanne Raab verweist anlässlich des heutigen Weltfrauentages auf eine Vielzahl von umgesetzten Maßnahmen in der Frauenpolitik, sieht in der Gleichstellung aber immer noch viel zu tun: "Der heutige Weltfrauentag erinnert uns daran, dass der Kampf für Gleichberechtigung weltweit nicht aufhören darf. Wir haben zwar gerade in Österreich in den letzten Jahren auch schon viel erreicht, aber auch bei uns braucht es weitere Kraftanstrengungen der gesamten Gesellschaft– Frauenpolitik ist ein absoluter Marathon."

So gebe es etwa beim Gehalt bereits deutlich positive Entwicklungen: Während der Gender Pay Gap nach Eurostat 2010 noch bei 24 Prozent lag, liegt er jetzt bei 18,8 Prozent. Dazu Raab: "Wenn Frauen schlechter bezahlt werden, nur weil sie Frauen sind, ist das absolut inakzeptabel und macht es für uns zum täglichen Auftrag, das weiter zu verbessern. Obwohl der Gender Pay Gap noch immer viel zu hoch ist, sind die Fortschritte zumindest wichtige Schritte in die richtige Richtung."

"Das ist gut, aber nicht gut genug"

Ähnlich sieht es Raab bei der Kinderbetreuung: "Wir brauchen echte Wahlfreiheit für Familien. Gerade für Frauen ist dabei der Ausbau der Kinderbetreuung enorm wichtig, denn sie sind es, die noch immer den Großteil der Kinderbetreuung bei uns stemmen. Frauen dabei zu unterstützen und die Rahmenbedingungen dafür zu schaffen, dass sie Kinderbetreuung und Beruf unter einen Hut bringen, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe."

Die Frauenministerin verweist darauf, dass in den vergangenen zehn Jahren bei den unter Dreijährigen eine Verdoppelung der Plätze geschafft wurde. "Das ist gut, aber nicht gut genug, deshalb werden wir massiv in den Ausbau investieren und das tun wir auch mit der Kindergartenmilliarde, die der Bund den Ländern bis 2026 zur Verfügung stellt."

"Da müssen wir gegensteuern"

Als Zukunftsthema sieht Raab die Gleichstellung in der digitalen Welt: "Alle Bereiche entwickeln sich in Richtung Digitalisierung und wir müssen Frauen auf diesem Weg aktiv mitnehmen, damit sie Teil dieser Entwicklung sind, die Chancen, die die modernen Technologien bieten, nutzen können und entsprechend vor den Gefahren geschützt werden. Als Frauenministerinnen diskutieren wir dieses Thema derzeit intensiv auf internationaler Ebene bei den Vereinten Nationen, denn weltweit gesehen profitieren Frauen deutlich weniger vom digitalen Fortschritt, während sie überproportional von den Gefahren betroffen sind. Da müssen wir gegensteuern."

In der Ära von Frauenministerin Susanne Raab wurde das Frauenbudget mehr als verdoppelt und beträgt für 2023 nun 24,3 Millionen Euro, das ist eine Steigerung von 14,15 Millionen Euro seit 2019. Der Großteil dieses Budgets fließt in den Gewaltschutz. Auch die Mittel für die Frauen- und Mädchenberatungsstellen wurden substanziell erhöht und durch zahlreiche Förderaufrufe wurden gezielt Projekte für Frauen gefördert, zuletzt Projekte für mehr Sichtbarkeit von Frauen ab 60 Jahren mit einer Gesamtfördersumme von 1 Million Euro. Der 2022 gegründete Frauenfonds LEA – Let’s Empower Austria hat das Ziel, Geschlechterstereotype abzubauen und macht beispielsweise über die Role Model-Initiative weibliche Vorbilder aus unterschiedlichen Bereichen sichtbar LEA leistet so einen wichtigen Beitrag zum Empowerment von Mädchen und Frauen.

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