Gesundheit

Wegen Essstörung der Tochter – Familie klagt Instagram

Eine US-Familie verklagt Meta (früher "Facebook") und behauptet, Instagram sei für Essstörung und Selbstmordgedanken ihrer Tochter verantwortlich.

Sabine Primes
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Für die Erstellung eines Instagram-Kontos  muss man mindestens 13 Jahre alt sein.
Für die Erstellung eines Instagram-Kontos  muss man mindestens 13 Jahre alt sein.
Getty Images

Wie NBC berichtet, wurde die Klage Anfang dieser Woche beim US-Bezirksgericht Kalifornien im Namen von Alexis Spence eingereicht. Das Mädchen hatte die ihr erstes Instagram-Konto im Alter von 11 Jahren ohne die Zustimmung ihrer Eltern erstellt. Die Minderjährige überschritt die Vorschriften von Instagram und konnte bereits zwei Jahre vor dem Mindestalter von 13 Jahren ein Konto erstellen. Nach Angaben der Familie wurde Alexis kurz nach ihrer Anmeldung auf der Social-Media-Plattform mit Inhalten bombardiert, die dünne Körper und Magersucht verherrlichten, was dazu führte, dass sie eine "Sucht" nach Instagram entwickelte. Dies führte sie in der Folge zu Angstzuständen, Depressionen, Essstörungen, Selbstverletzungen und Selbstmordgedanken.

Ihre Eltern, Kathleen und Jeffrey Spence, behaupteten, dass Alexis ein "selbstbewusstes und glückliches" Kind war, bevor sie ein Instagram-Konto hatte. Heute ist Alexis 19 Jahre alt und hat zahlreiche psychische Probleme überwunden. Sie hat sich "professioneller Beratung, stationären und ambulanten Programmen" unterzogen und wird wahrscheinlich weiterhin medizinische Betreuung benötigen, um einen Rückfall zu verhindern.

Erste Klage dieser Art

Es ist die erste Klage dieser Art, die den realen menschlichen Schaden hinter den Erkenntnissen aufdeckt, sagen Spences Anwälte. Sie wurde vom Social Media Victims Law Center eingereicht, einer in Seattle ansässigen Gruppe, die sich für Familien von online geschädigten Teenagern einsetzt. Matthew Bergman, der Gründungsanwalt, sagte, dass Meta "konsequent" seine Gewinne über die Sicherheit von Minderjährigen stellt. "Meta hat konsequent und wissentlich seinen eigenen Profit über die Gesundheit und das Wohlergehen seiner jugendlichen und minderjährigen Nutzer gestellt."

Die Klage beruft sich auf eine Sammlung interner Meta-Forschungsdokumente, die im letzten Herbst durchgesickert sind. Die Anwälte argumentieren, dass solche Dokumente die Bemühungen von Meta belegen, minderjährige Nutzer für seine Plattformen zu rekrutieren. "Wenn man sich die umfangreichen Untersuchungen ansieht, die sie [Meta] durchgeführt hat, wussten sie genau, was sie den Kindern antaten, und sie taten es weiterhin", so der Anwalt.