Politik
WAU! ORF-Star holt TV-Gast unter dem Tisch hervor
ORF-Moderator Martin Thür wollte am Dienstag eigentlich mit Sozialminister Johannes Rauch über die Pflegereform sprechen. Doch es kam anders.
Gemeinsam mit ÖVP-Klubobmann August Wöginger und der grünen Klubchefin Sigi Maurer hatte Gesundheitsminister Johannes Rauch am 12. Mai den Plan für Pflegereform vorgestellt. Das Paket umfasst über 20 Maßnahmen mit einem Volumen von einer Milliarde Euro für den Pflegeberuf, die Ausbildung sowie für Pflegebedürftige und pflegende Angehörige. Zentrale Maßnahme: In den kommenden zwei Jahren erhält jeder Mitarbeiter einen monatlichen Gehaltsbonus.
Knapp sechs Wochen nach der Präsentation hat nun die Begutachtungsfrist zur Pflegereform geendet. Und die Kritik an der geplanten Reform hält sich nicht unbedingt in Grenzen. Pflegeorganisationen und Gewerkschaft sehen nämlich akuten Nachbesserungsbedarf: Die zusätzliche Finanzierung sei nicht nachhaltig, beim Pflegepersonal und den pflegenden Angehörigen seien Gruppen von den angekündigten Boni ausgenommen, heißt es.
"Kann nur der erste Schritt sein"
Der Großteil der Maßnahmen sei zudem auf zwei oder drei Jahre befristet – die Gewerkschaft will daher eine "mittelfristige Perspektive", die Caritas gar "dauerhafte Änderungen". Bedrana Ribo, Sprecherin der Grünen für Pflege, zeigt sich über die zahlreichen Stellungnahmen zu den Gesetznovellen der Pflegereform jedenfalls erfreut. "Ich möchte mich bei allen Organisationen und Einbringer herzlich für Ihr Engagement bedanken", so Ribo.
Aber: "Wir wissen, dass dies nur der erste Schritt in den Verbesserungen der Pflegelandschaft sein kann. Uns ist es wichtig ein Zeichen von Wertschätzung zu setzen. Nur mit raschem Handeln und schnellem Fortschritt, können wir die Mitarbeiter in den Pflegeberufen halten."
Und genau über dieses Thema hätte ORF-Moderator Martin Thür am Dienstagabend gerne mit Sozialminister Johannes Rauch in der "Zeit im Bild 2" gesprochen. Doch der Minister hatte offenbar keine Zeit und lehnte eine Einladung ins "ZIB2"-Studio ab.
"Wir hätten darüber gerne auch mit dem zuständigen Minister Johannes Rauch von den Grünen gesprochen, er hat unsere Einladung aber nicht angenommen", erklärte Thür den Zusehern.
Statt Rauch nahm Wirtschaftsforscherin Ulrike Famira-Mühlberger im TV-Studio Platz. Die Expertin hat zum Thema Pflege geforscht und stand Thür gerne Rede und Antwort. "Mit dieser Reform sind wichtige Schritte gesetzt worden und es geht in die richtige Richtung", so Famira-Mühlberger.
"Pflegeberuf muss attraktiver werden"
Auf die Frage, was es brauche, um den Pflegeberuf attraktiver zu machen, antwortete die Expertin: "Geld ist eine Sache, aber eine wichtigere Sache ist, dass der Arbeitsdruck nicht so hoch ist. Und das kann nur mit mehr Pflegepersonal reduziert werden."
Außerdem müsse nicht nur der Pflegeberuf selbst, sondern auch die Ausbildung zum Pfleger bzw. zur Pflegerin attraktiver gemacht werden. Und das würde mit dieser Reform auch geschehen – etwa mit einem Ausbildungsgeld. Ulrike Famira-Mühlberger stellte dabei klar: Je attraktiver die Pflege, desto mehr gehen in die Ausbildung."
Dennoch müssten laut der Expertin noch weitere Schritte folgen. In Anbetracht der Umstände sei es aber ein guter Schritt von Minister Rauch gewesen, denn man schaffe hier Fakten: "Und ich glaube, das ist gut gelungen". Dennoch wäre es natürlich gut gewesen, wenn man den ganzen Aspekt des Pflegeberufs bedacht hätte.
Herziger Studio-Gast
Zum Schluss der Sendung sorgte Martin Thür dann noch für den wohl herzigsten Moment der Sendung! "Heute ist Welttag des Dackels und der Grund dafür ist recht simpel...", erklärte der ORF-Moderator mit einem breiten Lächeln im Gesicht. Plötzlich beugte sich Thür auf die Seite und holte seinen tierischen Studio-Gast hervor: einen süßen Dackel namens "Finny"!
"Heute ist der längste Tag und die kürzeste Nacht des Jahres, weshalb heute eben die Dackel gefeiert werden. Genauso übrigens wie die Giraffen, die haben aber leider nicht ins Studio gepasst", scherzte Thür. Dafür gab es für den kleinen TV-Gast noch ein paar Streicheleinheiten.