Politik

Was Kickl Van der Bellen "niemals verzeihen" wird

Eine Wiederwahl von Alexander Van der Bellen könnte den Bundespräsidenten in eine pikante Situation bringen – und zwar mit FPÖ-Chef Herbert Kickl.

Rene Findenig
Herbert Kickl (FPÖ) und Bundespräsident Alexander Van der Bellen im Rahmen der Angelobung der ÖVP-FPÖ-Bundesregierung 2017.
Herbert Kickl (FPÖ) und Bundespräsident Alexander Van der Bellen im Rahmen der Angelobung der ÖVP-FPÖ-Bundesregierung 2017.
ROLAND SCHLAGER / APA / picturedesk.com

Freunde werden sie wohl keine mehr, die Bundespräsidentenwahl 2022 könnte aber zu einer pikanten Wiederholung führen: Zumindest in der Theorie ist es möglich, dass Alexander Van der Bellen einerseits wieder Bundespräsident wird und andererseits erneut vor die Entscheidung gestellt wird, Herbert Kickl (FPÖ) anzugeloben. Am Mittwoch sagte Van der Bellen im Interview mit "Puls 24"-Infochefin Corinna Milborn, dass er und Kickl "keine Freunde" seien.

Ob er ihn als Minister erneut angeloben würde, wollte Van der Bellen aber nicht verraten. Van der Bellen scheint aber noch "böses Blut" zu wittern. Nach dem Ibiza-Skandal und dem damit verbundenen Video hatte Van der Bellen erklärt, "so sind wir nicht" – und dann auf Vorschlag des damaligen Bundeskanzlers Sebastian Kurz (ÖV) Kickl als Innenminister entlassen. "Er wird mir nie verzeihen, dass ich dem Vorschlag von Sebastian Kurz nachgekommen bin", so Van der Bellen.

"Wie geht Kickl damit um?"

"Dass Kickl und ich keine Freunde sind – tut mir leid, das ist so", erklärte Van der Bellen außerdem. Generell habe er sich "oft" die Frage gestellt, ob er Kickl überhaupt als Innenminister überhaupt angeloben hätte sollen. Es sei ein "Fehler" gewesen. Dennoch "werde ich Ihnen jetzt nicht verraten", ob er Kickl noch einmal angeloben würde, wie er sagte – er wolle sich da nicht vorab in die Karten schauen lassen, sollte es zu der Situation kommen, deutete er an.

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    Alexander Van der Bellen erreicht 24.600 Unterstützungserklärungen und tritt für eine zweite Amtsperiode an.
    Alexander Van der Bellen erreicht 24.600 Unterstützungserklärungen und tritt für eine zweite Amtsperiode an.
    Lukas Kafenda / OTS

    Umgekehrt könnte die Frage auch lauten: "Wie geht Kickl damit um, dass ich nächster Bundespräsident in der zweiten Amtsperiode sein werde?", so Van der Bellen. Das würden aber die Bürger entscheiden und es komme darauf an, dass alle seine Sympathisanten und Sympathisantinnen am Sonntag zur Wahl gehen würden. In den jüngsten Umfragen zumindest kam Van der Bellen auf rund 60 Prozent der Stimmen.

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