Gerade zu Weihnachten findet Dompfarrer Toni Faber (62) klare Worte: "Wer an keine Wunder glaubt, ist kein Realist." Das würde auch in Bezug auf die immer noch laufenden Koalitionsverhandlungen der Ampel gelten. Der Kirchenmann wünscht sich baldiges grünes Licht für eine zukünftige Regierung und hofft auf das "Wunder der Versöhnung und des Neuanfangs".
Dennoch: Die Entscheidung des Bundespräsidenten, FPÖ-Chef Herbert Kickl nach seinem fulminanten Wahlsieg nicht den Regierungsauftrag zu geben, habe Faber "verwundert", wie er im "Heute"-Weihnachtsinterview auf Nachfrage kundtut. "Es hat mich verwundert, dass hier kein Auftrag gegeben worden ist. Aber der Herr Bundespräsident wird seine guten Gründe gehabt haben", so Faber. Doch das habe er nicht zu beurteilen, schränkt der Würdenträger ein.
Er bete jedoch für und appelliere an die Politik: "Es braucht vernünftige Frauen und Männer, die sagen, wir müssen einmal absehen von dem, was unsere eigene Partei egoistisch durchsetzen will, gemeinsames bauen. Und wenn das nicht gelingt, ist es sehr, sehr schade und traurig." Schließlich sei Faber guter Hoffnung, "dass zwar nicht unter dem Christbaum, aber im neuen Jahr mit den Bemühungen aller etwas zustande kommt." Sein Wort in Gottes Ohr.