Gesundheit

Was dein Körpergeruch über deine Gesundheit verrät

Der Körpergeruch jedes Menschen ist einzigartig. Jedoch kann er auch ein erstes Anzeichen für ernste Erkrankungen sein.

Sabine Primes
Solltest du einen ungewöhnlichen Körpergeruch an dir wahrnehmen, nicht ignorieren, sondern zum Arzt.
Solltest du einen ungewöhnlichen Körpergeruch an dir wahrnehmen, nicht ignorieren, sondern zum Arzt.
Getty Images/iStockphoto

Jeder Einzelne von uns hat einen einzigartigen Geruch – ähnlich wie ein Fingerabdruck. Aber Körpergeruch – insbesondere plötzliche und anhaltende Abweichungen von der Norm – kann manchmal auf eine zugrunde liegende Krankheit hinweisen. Bei der geringsten Andeutung eines Geruchs greifen wir zur Dusche und zum Deospray. Aber was, wenn der Geruch, den wir wegwaschen wollen, etwas ganz anderes ist? Was ist, wenn wir einen seltsamen, süßlichen und fruchtigen Geruch an uns wahrnehmen – oder einen unangenehmen Hauch von faulen Eiern? Jedenfalls nicht ignorieren, sondern ab zum Arzt.

Was schlechter Körpergeruch verraten könnte

1
Du bist übergewichtig

Laut der britischen Allgemeinmedizinerin Dr. Sophie Newton ist die Wahrscheinlichkeit von schlechtem Körpergeruch größer, wenn man übergewichtig oder fettleibig ist. Das liegt vor allem daran, dass man mit ein paar zusätzlichen Kilos mehr Hautfalten hat, die ein Nährboden für Bakterien sind. Fettleibigkeit ist ein globales Problem, das Millionen von Menschen auf der ganzen Welt betrifft und ein Risikofaktor für Diabetes, Herzkrankheiten, Krebs und Schlaganfall ist. Eine Studie hat sogar gezeigt, dass fettleibige Menschen eine geringere Fähigkeit haben, Gerüche zu erkennen und zu unterscheiden, als schlankere Menschen. 

2
Du könntest Diabetes haben

Diabetes verursacht einen zu hohen Blutzuckerspiegel – im Wesentlichen eine Unfähigkeit des Körpers, Zucker abzubauen. 90 Prozent der Betroffenen haben Typ-2-Diabetes, der erblich bedingt sein kann, aber auch durch Bewegungsmangel und schlechte Ernährung ausgelöst werden kann.

Wenn du Diabetiker bist, könnte eine Veränderung des Körpergeruchs auf eine diabetesbedingte Ketoazidose hindeuten, die "fruchtig" riechen kann. Die diabetische Ketoazidose (DKA) ist ein ernstes Problem, das bei Menschen mit Diabetes auftreten kann, wenn dem Körper das Insulin ausgeht. Insulin ist ein wichtiges Hormon, das dem Körper hilft, Nahrung in Energie umzuwandeln und den Blutzuckerspiegel zu kontrollieren. Menschen mit Diabetes können entweder nicht genug Insulin herstellen oder es nicht richtig verwenden. Bei einer DKA kann der Körper Zucker nicht zur Energiegewinnung nutzen und beginnt stattdessen, Fett zu verwenden. Ketone sind eine chemische Substanz, die die Leber produziert, wenn sie Fette abbaut. Ein hoher Ketonspiegel führt dazu, dass das Blut sauer wird und der Körper "süß" riecht. 

Die ersten Symptome dieser Stoffwechselentgleisung sind insbesondere Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen. Bei einem Ausbleiben der Behandlung kann es zu Muskelkrämpfen, Herzklopfen, Bauchschmerzen und dem sogenannten ketoazidotischen Koma kommen. Dieser lebensbedrohliche Zustand muss umgehend intensivmedizinisch behandelt werden.

3
Du könntest Nierenversagen haben

Die Nieren filtern die Abfallprodukte aus unserem Blut und sind für den Körper unverzichtbar. Sie regulieren den Flüssigkeits- und Mineralstoffhaushalt des Körpers, den Elektrolyt- und Säure-Basen-Haushalt sowie den Blutdruck des Körpers. Bei einem Nierenversagen können die Abfallprodukte nicht mehr ausreichend aus dem Blut gefiltert werden. Während die Funktion der Nieren bei akutem Nierenversagen plötzlich nachlässt, kommt es beim chronischen Verlauf zu einem schleichenden Funktionsverlust. Nierenversagen ist ein lebensbedrohlicher Zustand. Menschen mit dieser Krankheit können einen ammoniakähnlichen Körpergeruch haben, der auf eine Ansammlung von Giftstoffen zurückzuführen ist.

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    Du könntest eine Lebererkrankung haben

    Schwere Lebererkrankungen können dazu führen, dass der Atem muffig oder nach Knoblauch und faulen Eiern riecht. Verbindungen, die über das Blut transportiert werden, können auch über die Schweißdrüsen freigesetzt werden, was dazu führen kann, dass die Achselhöhlen und die Haut schlecht riechen. Wenn die Leber nicht mehr richtig arbeitet, sammeln sich zahlreiche Gifte und Schadstoffe im Urin, Schweiß und Atem an. Mit der Zeit kann eine Lebererkrankung zu Zirrhose (Vernarbung) führen. Da immer mehr Narbengewebe gesundes Lebergewebe ersetzt, fällt es dem Organ schwer, richtig zu funktionieren. Bleibt die Lebererkrankung unbehandelt, kann sie zu Leberversagen und Leberkrebs führen.

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