Es geht um mehr Geld
Warnstreik im Handel – auch Supermärkte sind zu
Am Donnerstag kam es in Österreich zu ersten Warnstreiks im Handel. In den kommenden Tagen sollen bis zu 300 Geschäfte vorübergehend geschlossen sein.
Weil es bei den Verhandlungen zu einem neuen Kollektivvertrag im Handel bislang zu keiner Einigung gekommen ist, kommt es seit den Morgenstunden zu ersten Warnstreiks in den Geschäften. Ausgerechnet am ersten Adventwochenende, zwischen 30. November und 3. Dezember, finden nun erste Warnstreiks in bis zu 300 Geschäften statt. "Wir haben die Situation, dass in den letzten 12 Monaten die Preise massiv gestiegen sind und jetzt der Zeitpunkt ist, wo die Löhne das nachholen müssen. Tun sie das nicht, sinkt die Kaufkraft dramatisch. Und da braucht mir der Kollege vom Handel auch nicht erzählen, sie haben ein Umsatzproblem. Mit welchem Geld sollen die Leut' denn was kaufen, wenn alles teurer geworden ist und das nicht ausgeglichen wird?", erklärte ÖGB-Präsident Wolfgang Katzian am Mittwoch im Ö1-Morgenjournal – mehr dazu hier.
Erste Streiks schlagen zu
Am Donnerstag kommt es nun also zu ersten Warnstreiks. Diese betreffen sowohl den Großhandel, als auch den Lebensmittel- oder Textilhandel. Wo genau gestreikt wird, gibt die Gewerkschaft im Vorfeld nicht bekannt. Helga Fichtinger von der Gewerkschaft der Privatangestellten erklärt, dass die Arbeitgeber versuchen würden, Beschäftigte einzuschüchtern und auffordern, sich nicht am Streik zu beteiligen. Rainer Trefelik, Bundespartensprecher des Handels in der Wirtschaftskammer Österreich sieht darin einen "diffusen Generalverdacht", der entschieden zurückzuweisen sei.
Am Morgen hat das ORF-Radio Ö1 einen Lokalaugenschein in Salzburg gewagt. Im Einkaufszentrum "Europark" kam es in zahlreichen Shops zu Warnstreiks. Laut Ö1 waren unter anderem Metro, Interspar und dm betroffen. Bei Metro seien Mitarbeiter aus dem Osten angereist, um quasi als "Streikbrecher" einen Notbetrieb aufrecht zu erhalten. "Der große Streiktag ist dann morgen", kündigt Ö1-Journalist Karl Kern an. Auch am Samstag sollen die Kampfmaßnahmen dann fortgesetzt werden. Diese sollen allerdings so stattfinden, dass Kunden keine großen Probleme am 1. Adventwochenende in Kauf nehmen müssen, heißt es.