Politik

Waldhäusl-Sager – Hafenecker sieht "Partei auf Linie"

FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker sieht seine Partei nach dem Waldhäusl-Sager auf Linie: "Zuwanderung verändert die Gesellschaft", sagt er.

Heute Redaktion
"Unsere Linie ist klar: Zuwanderung verändert die Gesellschaft", sagt Christian Hafenecker nach dem Sager von Gottfried Waldhäusl.
"Unsere Linie ist klar: Zuwanderung verändert die Gesellschaft", sagt Christian Hafenecker nach dem Sager von Gottfried Waldhäusl.
Helmut Graf

Die Verbal-Entgleisung des niederösterreichischen FPÖ-Landesrats Gottfried Waldhäusl sorgt nach wie vor für innenpolitische Schlagzeilen. Der Asyllandesrat hatte vor laufenden TV-Kameras Schülerinnen mit Migrationshintergrund beleidigt – "Heute" berichtete. Mittlerweile gibt es deswegen Rücktrittsforderungen und harte Kritik vom Wiener Bürgermeister bis hinauf zur Justiz- oder Verfassungsministerin. 

Kickl versteht nicht, was daran problematisch ist

Selbst in der FPÖ distanzierten sich einige Parteikollegen von Waldhäusls Aussage. Chef Herbert Kickl hingegen versteht nicht, was daran problematisch sei. "Das ist aufgeregtes Herumgegackere", meinte der FPÖ-Chef.

FPÖ-Generalsekretär Christian Hafenecker sieht angesichts unterschiedlicher Bewertungen des Sagers von Gottfried Waldhäusl seine Partei auf Linie. "Ich orte da überhaupt keine Differenz, unsere Linie ist klar: Zuwanderung verändert die Gesellschaft", betonte er am Dienstag in einer Pressekonferenz. Auch Waldhäusl selbst habe das so gesagt.

FPÖ inhaltlich auf Linie

Salzburgs FPÖ-Chefin Marlene Svazek meinte hingegen dazu, sie glaube, dass "Waldhäusl irgendwo in seinem Denkmuster verunfallt oder vielleicht falsch abgebogen ist". Auch der Tiroler Landesparteichef Markus Abwerzger ging auf Distanz zum Asylsager Waldhäusls. Es brauche eine differenzierte Debatte, sagte er. Trotz unterschiedlicher Meinungen über den Sager sieht Hafenecker dennoch alle FPÖ-Vertreter zumindest inhaltlich auf Linie.

Vergangenen Dienstagabend kam es in der Puls 24-Sendung "Pro und Contra" zu Eklat. Eine Schülerin aus dem Publikum fragte Waldhäusl, was er dazu sage, dass – wenn seine Vorhaben zur Grenzschließung bereits vor längerem umgesetzt worden wäre – in ihrer Klasse wohl kaum Schüler seien. Die Frage zum Migrationshintergrund der Schüler beantwortete der Asyl-Landesrat beinhart mit dem Satz: "Dann wäre Wien noch Wien."

Rechtsextreme stören Demo

In der Nacht auf Freitag kam es dann in Wien-Favoriten zu einem Angriff aus der rechten Szene auf jenes Gymnasium, das die besagte Klasse besucht. Die "Aktivisten" haben dort ein Banner angebracht, auf welchem sie die Aussagen Waldhäusls gutheißen.

Weiters versuchten Rechtsextreme am Montag eine Demonstration unter dem Motto "Wien sind wir alle" zu stören. Zwei Personen befestigten ein Transparent auf der Fassade des Amalienbads. Darauf war zu lesen: "Waldhäusl hat recht", "Heute" berichtete.

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    Volkshilfe-Direktor Erich Fenninger und Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker waren ebenfalls bei der Demo dabei.
    Volkshilfe-Direktor Erich Fenninger und Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker waren ebenfalls bei der Demo dabei.
    Helmut Graf