Werner Kogler

Vizekanzler fordert Stadionverbote nach Derby-Eklat

Das 343. Wiener Derby wirft einen Schatten. Die Ausschreitungen nach dem Spiel müssen laut Sportminister Werner Kogler hart bestraft werden.

Sport Heute
Vizekanzler fordert Stadionverbote nach Derby-Eklat
Vizekanzler Werner Kogler fordert harte Strafen für die Verantwortlichen des Derby-Eklats.
GEPA

Die Szenen im 343. Wiener Derby sorgten für Entsetzen. Fans der Wiener Austria warfen Böller in den Familiensektor auf der Osttribüne des Allianz Stadions in Hütteldorf. Daraufhin stürmten beide Fanlager den Platz und die Situation eskalierte komplett – Leuchtfackeln wurden als Wurfgeschoss eingesetzt und es kam vermehrt zu Schlägereien.

Neben den Reaktionen der Experten und der Verantwortlichen der Vereine meldet sich jetzt auch Sportminister und Vizekanzler Werner Kogler zu Wort. Der Steirer sagt zur APA: "Diesem kriminellen Treiben muss endlich Einhalt geboten werden, bevor weitere Menschen verletzt werden, bevor auch der Fußball noch mehr Schaden nimmt."

"Schockiert und empört"

Der Sportminister fordert so wie der ehemalige Fußball-Bundesligavorstand Peter Westenthaler rigoroser Stadionverbote. Nach den Vorfällen sei der 62-Jährige "gleichermaßen schockiert wie empört".

Derby-Eklat! Die erschreckenden Bilder des Platzsturms

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    Das sportlich hoch spannende 343. Wiener Derby wurde nur Augenblicke nach dem  Schlusspfiff zu einem Riesen-Fiasko.
    Das sportlich hoch spannende 343. Wiener Derby wurde nur Augenblicke nach dem Schlusspfiff zu einem Riesen-Fiasko.
    GEPA

    Und weiter: "Ich erwarte mir von den Vereinsverantwortlichen, dass all jene, die für Böller- und Pyrotechnik-Attacken auf einen Familiensektor und andere gemeingefährliche Taten verantwortlich sind, wo immer möglich, zur Rechenschaft gezogen werden."

    Als Lösung für das Problem der Fangewalt schlägt Kogler eine stärkere Nutzung von Stadionverboten vor. Weiter könne er sich vorstellen, Gästefans bei Wiener Derbys bis auf Weiteres zu verbannen. "Diese sinnlose Aggression und Gewaltbereitschaft im Stadion muss enden!", so Kogler.

    "Lebenslange Strafen"

    Auch der ehemalige Bundesliga-Vorstand Peter Westenthaler findet, dass an Stadionverboten kein Weg vorbeiführen wird. Für die Liga wäre es ein guter Schritt, "nach England zu schauen". In der Premier League sei es gelungen, "die Hooligans und Radaubrüder" endgültig aus den Stadien zu entfernen. Der Grund dafür war, dass "sehr, sehr strenge Strafen verhängt hat, nämlich tatsächlich lebenslange Strafen". In Österreich würde sich so etwas in Zukunft nicht verhindern lassen.

    Zum Vorfall beim Derby spricht der 56-Jährige von einem "grundlegenden Versagen der Sicherheitsstrategien". Er meint: "Wie kann es sein, dass minutenlang Fans auf den Rasen strömen und sich dort bekämpfen?"

    Rapid und Austria müssen nach dem Derby-Eklat mit Strafen rechnen. Das kann von einem Punktabzug bei Rapid bis zu Geisterspielen oder Derbys ohne Auswärtsfans bei beiden Vereinen gehen.

    Auf den Punkt gebracht

    • Beim 343 Wiener Derby kam es zu heftigen Ausschreitungen, als Fans der Wiener Austria Böller in den Familiensektor warfen und beide Fanlager den Platz stürmten, was zu Schlägereien führte
    • Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler fordert nun rigorose Stadionverbote und zieht sogar ein Verbot von Gästefans bei Wiener Derbys in Betracht, um die Gewalt im Stadion zu beenden
    red
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