Influenzavirus

Virologin: "Höhepunkt der Welle noch nicht erreicht"

Die Grippewelle hat Österreich weiterhin fest im Griff. Die Virusaktivität hat zuletzt weiter zugenommen. Virologin Redlberger-Fritz im Gespräch.
Heute Life
30.01.2025, 09:27

Zahlreiche Österreicherinnen und Österreicher liegen derzeit im Bett. Daran schuld ist in vielen Fällen die sogenannte echte Grippe, also das Influenzavirus, das zuletzt noch einmal Fahrt aufgenommen hat. "In Kalenderwoche 4 konnte wieder eine Beschleunigung der Influenzaaktivität nachgewiesen werden", so Virologin Monika Redlberger-Fritz. Sie leitet das Diagnostische Influenzanetzwerk Österreich (DINÖ) an der MedUni Wien.

Die Influenzanachweise seien sogar um über 50 Prozent gestiegen, "mit besonders starken Zuwächsen in Tirol und Oberösterreich".

Treibende Kraft ist hier vor allem der Influenza-Stamm A(H1N1)pdm09. "Neben Influenza A(H1N1)pdm09 und Influenza B(Victoria) konnte auch Influenza A(H3N2) an Verbreitung gewinnen." Die Verteilung der Stämme liege mittlerweile bei einem Verhältnis von etwa 60:30:10.

Wochenlange Welle

Begonnen hatte die Grippewelle bereits vor Weihnachten und die Zunahme der Grippevirus-Nachweise werde auch noch in den nächsten Wochen anhalten. "Die steigende Influenzavirusaktivität wird noch ein bis drei Wochen so weiter gehen, anschließend in ein Plateau übergehen und erst dann wieder zum Abflauen beginnen", erklärt Redlberger-Fritz im "Heute"-Gespräch.

Genau aus diesem Grund mache es immer noch Sinn, sich eine die Grippeimpfung zu holen. "Wir werden sicher noch acht bis zehn Wochen mit der Grippevirusaktivität zu tun haben", hält die Virologin fest.

Symptome sind eindeutig

Neben der echten Grippe zirkulieren aktuell vor allem grippale Infekte. Ob es sich nun um die gefährliche Influenza oder einen eher harmlosen Erkältungsvirus handle, könne auch der Patient selbst ganz einfach anhand der Symptome unterscheiden. "Die Grippe hat eine typische Grippesymptomatik mit einem plötzlichen Krankheitsbeginn und starken Krankheitsgefühl. Innerhalb von zwei bis vier Stunden treten Schüttelfrost und hohes Fieber um die 39 Grad Celsius auf. Dazu kommt ein massiver Husten und dementsprechend auch Kopf- und Gliederschmerzen." Während ein grippaler Infekt eher schleichend über zwei oder drei Tage beginne. "Anfangs fühlt man sich einfach unwohl oder hat einen leichten Schnupfen, der erst nach ein paar Tagen stärker wird."

Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich bei einer Erkrankung aktuell um Covid-19 handelt, sei hingegen sehr gering. "Die Sars-CoV-2-Aktivität ist derzeit sehr niedrig." Ebenso spiele die RSV-Aktivität noch keine große Rolle. Eine Zunahme der Fälle wird dennoch erwartet. "Normalerweise beginnt sie gleichzeitig mit der Influenzavirusaktivität, heuer lässt sie jedoch auf sich warten. Es passiert alle paar Jahre, dass sie ein bisschen später zu zirkulieren beginnen und das dürfte heuer eben der Fall seien", erklärt Redlberger-Fritz.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 30.01.2025, 09:43, 30.01.2025, 09:27
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