Gesundheit

Virologe warnt: "Bitte nicht auf Totimpfstoff warten"

Ein Bruchteil der österreichischen Bevölkerung wartet noch immer auf einen der Corona-Totimpfstoffe. Doch deren Lieferung könnte sich jetzt verzögern.

Christine Scharfetter
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Der Virologe Norbert Nowotny appelliert, sich jetzt mit einem mRNA-Vakzin impfen zu lassen.
Der Virologe Norbert Nowotny appelliert, sich jetzt mit einem mRNA-Vakzin impfen zu lassen.
Franz Neumayr / picturedesk.com

Die Omikron-Variante des Coronavirus Sars-CoV-2 ist noch neu und entsprechend wenig ist aktuell über B.1.1.529 bekannt. Was man jedoch mit Sicherheit weiß: "Alle unsere Impfstoffe bieten einen sehr guten Basisschutz, auch gegen Omikron", sagt der Virologe Norbert Nowotny im "Heute"-Gespräch.

Dies sei unabhängig davon, ob die bereits zugelassenen Vakzine nun angepasst werden müssten oder nicht, denn ein geringer Immunschutz sei immer noch besser als gar keiner.

Anpassung von Totimpfstoffen dauert länger

Dennoch wartet ein Bruchteil der österreichischen Bevölkerung immer noch auf einen der sogenannten Totimpfstoffe. Das erste dieser Vakzine, mit entsprechend der Bezeichnung nur abgetöteten Krankheitserregern, wird mit Anfang des Jahres 2022 erwartet. Doch die neue Virusvariante Omikron könnte hier jetzt für eine Verzögerung sorgen, wie der Experte erklärt.

Denn sollte eine Weiterentwicklung der Impfstoffe tatsächlich erforderlich sein, sei diese bei Totimpfstoffen von Novavax oder Valneva weit aufwändiger. Im Vergleich zu der Anpassung bei den mRNA-Vakzinen würde sie bei den inaktiven Impfstoffen entsprechend "länger dauern". Nowotny rät daher: "Bitte nicht auf die Totimpfstoffe warten."

Alternative Impfauffrischung

So müsse im Falle des Novavax-Vakzins "das Spikeprotein mit den über 30 Mutationen der Variante B.1.1.529 erst neu im Labor gezüchtet werden". Und auch für den Impfstoff von Valneva, der im April 2022 erwartet wird, müsse man "wieder von vorne anfangen und das Virus in einer Zellkultur züchten, bevor es abgetötet wird."

"Wer so sehr auf einen Totimpfstoff besteht, kann sich diesen dann immer noch als Auffrischung injizieren lassen", appelliert Nowotny.