Vielleicht hast du dich bisher immer falsch geschnäuzt

Winterzeit ist Schnupfenzeit. Aber wer sich falsch schnäuzt, macht die Sache möglicherweise noch schlimmer. Laut Dr. Zachary Rubin, einem Kinderallergologen aus Chicago (USA), kann das Ausatmen von Luft und Schleim aus beiden Nasenlöchern einen übermäßigen Druck auf die empfindlichen Nasengänge ausüben und diese möglicherweise schädigen.

Dieser Druck kann Viren und Bakterien aus dem Nasenbereich in den hinteren Teil des Nasenkanals drücken, wo sie "gefährlich" sein können, so Dr. Rubin. Das liegt an den eustachischen Röhren, die hinten im Rachen sitzen und die Nase mit dem Mittelohr verbinden. "Wenn man zu stark schnäuzt, können Schleim, Bakterien und Viren in die Eustachische Röhre gelangen und das Risiko einer Ohrenentzündung erhöhen", erklärte Dr. Rubin seinen 487.000 Instagram-Followern.

Verletzungen der Ohren

Ein kräftiges Schnäuzen kann auch eine schnelle Veränderung des Drucks hinter dem Trommelfell auslösen, was zu Ohrenschmerzen und in seltenen Fällen zu einem gerissenen Trommelfell führen kann, so die Mediziner. In sehr seltenen Fällen kann ein zu kräftiges Schnäuzen dazu führen, dass die winzigen Knochen im Innenohr brechen, so Dr. Carl Philpott, Professor für Rhinologie an der University of East Anglia. "Sehr selten kommt es vor, dass der dünne Knochen zwischen der Augenhöhle und den Nasennebenhöhlen bricht, wenn man sehr heftig schnäuzt."

Was sollte man stattdessen tun?

Dr. Rubin rät, sanft zu schnäuzen und jeweils nur ein Nasenloch freizumachen, um den Druck in den Nasennebenhöhlen zu verringern. "Am besten schnäuzt man sich die Nase, indem man ein Nasenloch zuhält und langsam in ein Taschentuch ausbläst. Dann Nasenloch wechseln, aber nicht zu heftig." Zu starker Druck kann Nasenbluten auslösen, da er die Blutgefäße in der Nase so stark belastet, dass sie platzen.

Deshalb ist die Nase verstopft

Eine verstopfte Nase entsteht, wenn das dünne Gewebe, das die Nase auskleidet, anschwillt und das Immunsystem Schleim produziert, um die Infektion zu bekämpfen. Das führt zu einer Verengung der Nasengänge, was das Atmen durch die Nase erschwert. Aber nicht nur Erkältungen können die Nase verstopfen. Allergien, eine Nasennebenhöhlenentzündung und bestimmte Medikamente können zu den gleichen Symptomen führen. Apotheker empfehlen Alternativen zum Schnäuzen, z. B. rezeptfreie abschwellende Sprays und Inhalieren, indem man den Kopf über eine Schüssel mit heißem Wasser hält.