Experte über Negativ-Trend

"Vielen wird wohl nach Weihnachten das Konto gesperrt"

Bald werden wieder Weihnachtsgeschenke gekauft. Ein Experte warnt jetzt: Viele verschulden sich dabei. Die Folgen sind extrem bitter.

Johannes Rausch
"Vielen wird wohl nach Weihnachten das Konto gesperrt"
Thomas Berghuber von der Schuldnerberatung OÖ berät Betroffene. (Symbolbild)
Schuldnerberatung OÖ, iStock

Eine dramatische Entwicklung ist dieser Tage zu erkennen: Durch Online-Handel und damit verbundene vereinfachte Zahlungsmöglichkeiten kommen immer mehr junge Menschen in die Miesen. Besonders schlimm: Jeder fünfte Hilfesuchende bei der Schuldenberatung in Österreich ist unter 30 Jahre alt. In Oberösterreich ist die Lage ebenfalls drastisch.

"Vielen wird wohl nach Weihnachten das Konto gesperrt werden", sagt Thomas Berghuber, Geschäftsführer der Schuldnerberatung OÖ im "Heute"-Gespräch. Grund: In unzähligen Angeboten werde in der kalten Jahreszeit eine Null-Prozent-Finanzierung beworben.

"Dadurch verschulden sich viele", so Berghuber. Durch die Ratenzahlung würden Kunden häufig zum Kauf animiert, obwohl sie sich den Gesamtbetrag eigentlich nicht leisten können.

"Endgültige Katastrophe"

"Ein Problem von vielen unserer Klienten: Ihr Geld wird automatisch am Girokonto abgebucht und verschwindet aus ihrem Blickfeld", erklärt Berghuber. Das bewirke oft unbemerkt Kontoüberziehungen.

Ein Problem von vielen unserer Klienten: Ihr Geld wird automatisch am Girokonto abgebucht und verschwindet aus ihrem Blickfeld.
Thomas Berghuber
Geschäftsführer der Schuldnerberatung OÖ

"Es sind oft immer wieder kleinere Beträge – 10 Euro hier, 20 Euro dort – , aber in Summe führt es irgendwann im schlimmsten Fall zur Kontosperre, also zur endgültigen Katastrophe", berichtet der Experte.

Heikel sei ebenfalls, dass Betroffene häufig nicht über eine ausreichende Finanzkompetenz verfügen würden. Berghuber erkennt generell einen negativen Trend: "Wenn es mehr Arbeitslose gibt, spüren wir, dass der Anteil unserer Kunden steigt."

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    22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. 170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.
    SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger

    Auf den Punkt gebracht

    • Ein Experte warnt vor einer dramatischen Verschuldung junger Menschen durch vereinfachte Zahlungsmöglichkeiten im Online-Handel, besonders in der Weihnachtszeit
    • Viele geraten in die Schuldenfalle durch 0-Prozent-Finanzierungen und Kontoüberziehungen, was oft zur Kontosperre führt, da ihnen die Finanzkompetenz fehlt
    JR
    Akt.
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