Lange Liste an Vorwürfen

Videos, IS-Gruß gezeigt – Schüler heute vor Gericht

Die Rechtsvertretung des Jugendlichen legt bei der heutigen Verhandlungsfortsetzung am Landesgericht St. Pölten ein psychologisches Gutachten vor.

Niederösterreich Heute
Videos, IS-Gruß gezeigt – Schüler heute vor Gericht
Am Landesgericht St. Pölten geht heute der Prozess gegen einen 15-jährigen IS-Sympathisanten weiter.
Erich Wessely

Im März nahm der heute 15-jährige gebürtige Österreicher mit Wurzeln im arabischen Raum bereits auf der Anklagebank Platz. Die Vorwürfe um die es ging und geht, waren und sind zahlreich.

Es dreht sich um den Tatbestand der terroristischen Vereinigung, der kriminellen Organisation und der Sachbeschädigung. Das Strafhöchstmaß bei einer Verurteilung: fünf Jahre, weil es sich beim Angeklagten um einen Jugendlichen handelt. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Lange Liste an Anklagepunkten

Der St. Pöltner wird mit einer langen Liste konfrontiert - fast ausschließlich in Zusammenhang mit seine Hingabe zu der Terror-Organisation Islamischer Staat (IS) und dem Kaukasus-Emirat: Er soll Tiktok-Videos erstellt haben, auf denen Personen in Kampfmontur zum Dschihad (den Kampf auf dem Wege Gottes, Anmerkung) aufrufen. Er soll in Anwesenheit anderer, gleichaltriger Personen dem IS Treue geschworen haben. Dazu wären mehrere einschlägige Videodateien und ein Audiofile in einem Klassengruppenchat verschickt worden.

IS-Ring stolz gezeigt

Außerdem habe der 15-Jährige einen IS-Ring und den IS-Gruß stolz hergezeigt - angeblich bei einer Schulveranstaltung in der Arbeiterkammer Niederösterreich. Gemeinsam mit einem älteren, bereits verurteilten Nordmazedonier soll er auch Graffitis mit IS-Botschaften ("Der Islam gewinnt immer") auf Wänden hinterlassen haben.

Reue gezeigt

Am ersten Verhandlungstag zeigte der Jugendliche Reue, sagte, dass es ihm "leid tut". Angefertigt wurde auf Antrag seiner rechtlichen Vertretung ein psychologisches Gutachten, das heute vorgelegt wird.

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    Denise Auer, IStock (Symbolbild, Fotomontage)

    Auf den Punkt gebracht

    • Ein 15-jähriger Schüler mit Wurzeln im arabischen Raum steht erneut vor Gericht, diesmal mit einem psychologischen Gutachten
    • Er wird mit zahlreichen Anklagepunkten konfrontiert, hauptsächlich im Zusammenhang mit seiner Unterstützung der Terrororganisation Islamischer Staat
    • Dazu gehören die Erstellung von Tiktok-Videos, Treueschwüre und das Zeigen eines IS-Rings in der Schule
    • Trotz Reue und einem vorgelegten psychologischen Gutachten droht ihm bei einer Verurteilung ein Strafhöchstmaß von fünf Jahren aufgrund seines jugendlichen Alters
    red
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