Wollte Zähne mit Zange ziehen

"Sittenwächter" vergewaltigt Wienerin über Stunden

Bei muslimischen Freunden im Ausland hat sich Ibrahima B. radikalisiert, dann einer Frau in Wien entsetzliche Gewalt angetan. Nun ist die Anklage da.

Newsdesk Heute
"Sittenwächter" vergewaltigt Wienerin über Stunden
Der Tatort in Wien-Penzing. Hier soll Ibrahima B. (23) das Opfer brutalst misshandelt haben.
Denise Auer, "Heute"

Was die Staatsanwaltschaft Wien dem 23-jährigen Ibrahima B. in ihrer sechsseitigen Anklageschrift anlastet, macht sprachlos. Wie berichtet, dürfte sich der in Guinea geborene Arbeitslose bei einem Auslandsaufenthalt in Frankreich radikalisiert haben. Er hat dort muslimische Freunde besucht und wollte nach seiner Rückkehr nach Österreich, dass auch seine Freundin Elsa I. (Name geändert) so lebt, wie er es für richtig hielt.

Er wollte, dass sie Kopftuch trägt

Bereits im September 2023 hatte der Verdächtige die geborene Südamerikanerin, die seit mehr als zwei Jahrzehnten in Österreich ist, in einem Club beim Schwedenplatz kennengelernt. Sie lebte gerade in Scheidung, freute sich anfangs über unbeschwerte Stunden und etwas Zuneigung. Doch nach der Frankreich-Reise wurde ihr Freund unerträglich und spielte sich als "Sittenwächter" auf; zwang sie Kopftuch zu tragen, kontrollierte ihr Handy und ortete sie. Als sie auf Instagram ein Lokal zum Ausgehen suchte, drehte Ibrahima B. schließlich vollends durch.

20 Faustschläge ins Gesicht

In einer erschütternden Gewaltorgie soll er ihr – abwechselnd mit der rechten und der linken Faust – 20 Mal ins Gesicht geschlagen und ihr dabei die Nase gebrochen haben. Selbst als Blut spritzte, ließ er nicht von seinem Opfer ab und soll es vier Mal beinahe bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt haben.

"Du wirst noch sehen, was ich mit dir mache", soll er die Frau eingeschüchtert und dann eine Zange unter dem Bett hervorgeholt haben. "Ich reiße dir die Zähne aus", drohte er laut Anklage. Als sich die Frau auf den Bauch drehte, riss er ihr die Haare büschelweise aus und filmte sie – um sie immer daran zu erinnern, "was passiert, wenn du nicht gehorchst".

"Ich werde dich vernichten"

Der 23-Jährige: "Egal, wo du bist, sieh her, ich werde immer hier sein und auch, wenn es dann schon ein Jahr her ist, ich werde dich vernichten. Du wirst vielleicht gar nicht mehr an mich denken, aber ich werde dich vernichten!"

Mehrmals zum Geschlechtsverkehr genötigt

Der Staatsanwalt über die mutmaßlichen Taten des Verdächtigen: "Er handelte stets mit dem Vorsatz, sein Opfer zu verletzen und mit Gewalt gefügig zu machen." Mehrmals soll Elsa I. in den letzten Monaten vergewaltigt worden sein – teilweise dauerte ihr Martyrium Stunden. Sie soll dabei gekratzt, geschlagen und gebissen worden sein.

Besonders widerlich: Ibrahima B. säuselte, dass er seine Freundin zwar lieben, aber töten würde. Nachdem sie eines Tages tatsächlich eine Pistole im Kasten gefunden hatte, vertraute sich Elsa I. in Todesangst einer Freundin an und erstattete Anzeige. Ibrahima B. sitzt seit Anfang Juni in der Justizanstalt Wien-Josefstadt in Untersuchungshaft.

Anwalt Philipp Wolm vertritt das gepeinigte Opfer vor Gericht.
Anwalt Philipp Wolm vertritt das gepeinigte Opfer vor Gericht.
Denise Auer

Verdächtigem drohen zehn Jahre Haft

Vor der Kripo stritt er alles ab, die Ermittler hatten nach zwei Einvernahmen des Opfers und Befunden der Klinik Floridsdorf allerdings keinen Zweifel an den Angaben der Frau, die von Star-Anwalt Philipp Wolm juristisch vertreten wird. Demnächst wird sich ihr Peiniger Ibrahima B. vor einem Schöffengericht in Wien verantworten müssen. Ihm drohen bis zu zehn Jahre Haft. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Du oder jemand, den du kennst, benötigt Hilfe in Bezug auf psychische, körperliche oder sexuelle Gewalt?
Hier findest du sie:
Frauenhelpline (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 222 555
Männernotruf (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 246 247
Rat auf Draht: 147
Autonome Frauenhäuser: 01/ 544 08 20
Gewaltschutzzentren: +43 1 585 32 88
Weisser Ring: 0800 112 112
TelefonSeelsorge – Notruf 142 (täglich 0-24 Uhr)

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    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS
    red
    Akt.