Politik
Wien, NÖ und Burgenland drohen diese harten Regeln
NÖ-Gesundeslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig verrät im Ö1-Morgenjournal, wie es nach dem Corona-Gipfel weitergeht.
Der Lockdown-Gipfel der Bundesregierung mit Experten und den Landeschefs zum weiteren Vorgehen in der Corona-Krise brachte am Montag kein konkretes Ergebnis. Stattdessen wird am heutigen Dienstag mit den Bundesländern Wien, Niederösterreich und dem Burgenland ein weiterer "Ost-Gipfel" stattfinden. Die Ost-Regionen bereiten den Experten große Sorgen, da hier die 7-Tages-Inzidenz rapide steigt und eine Überlastung der Intensivstationen droht.
Niederösterreichs Gesundeslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) ließ am Dienstag im Ö1-Morgenjournal den Corona-Gipfel Revue passieren und wagte auch einen vorsichtigen Ausblick, welche "Zusatzmaßnahmen" in den drei Bundesländern kommen könnten.
Und Königsberger-Ludwig stellte gleich zu Beginn klar, dass der Gipfel der "Nicht-Entscheidungen" bereits "im Vorfeld absehbar" war. "Aufgrund der unterschiedlichen Inzidenzen im Westen und Osten des Landes", erklärt die Gesundheitslandesrätin. Es sei zudem auch klar gewesen, dass es "unterschiedliche Signale und Herangehensweisen" gebe werde.
"Reihe von Maßnahmen"
"Es war absehbar, dass es eine schwierige Situation wird", so Königsberger-Ludwig im Ö1-Morgenjournal und sie hätte sich auch bereits Ergebnisse gewünscht. "Aber ich kann auch mit dem Gipfel heute gut leben", erklärt sie weiter. Am heutigen Dienstag wird sich Gesundheitsminister Anschober eben mit den Landeschefs von NÖ, Wien und dem Burgenland erneut zusammensetzen.
Aber verliert man da nicht viel Zeit? "Nachdem heute die Gespräche mit den Landeshauptleuten stattfinden nicht", stellt die NÖ-Gesundeslandesrätin klar. Zudem habe man sich bereits eine "Reihe von Maßnahmen" in jenen Bezirken überlegt, in denen die 7-Tages-Inzidenz den kritischen Wert von 400 überschritten haben. "Und ich bin mir sicher, dass sich auch Wien und das Burgenland diese Schritte überlegt haben. Ich bin mir also sicher, dass es heute Ergebnisse geben wird", so Königsberger-Ludwig.
Es gehe nun darum, welche Corona-Maßnahmen bei einer Inzidenz von 400 getroffen werden. "Aber wir haben uns bereits Maßnahmen bei einer Inzidenz ab 300 überlegt und wir werden diese Ideen mit den anderen Bundesländern auch austauschen", so die 55-Jährige.
FFP2-Maskenpflicht in Kindergärten und Schulen
So würde man bei einer 300-Inzidenz in den einzelnen Gemeinden etwa auf verstärkte Gespräche der Bezirkshauptleute mit den Bürgermeister setzen, damit die Einwohner der einzelnen Regionen besser auf die hohe Inzidenz in dem Bezirk hingewiesen werden. Außerdem soll in den kritischen Gebieten auch mehr getestet und die Bürger noch mehr informiert werden.
Und bei einer Inzidenz von 400? "Hier sind Maßnahmen wie das verstärkte Tragen von FFP2-Masken in Kindergärten oder Schulen angedacht", erklärt Königsberger-Ludwig. Neben den Pädagogen könnte die Maskenpflicht etwa auch für alle Schüler ab 10 Jahren gelten. "Wir wissen, dass sich das Infektionsgeschehen an den Schulen ausgeweitet hat."
Doch könnte es noch drastischere Corona-Maßnahmen geben, um die Intensivstationen in den Ostregionen nicht zu überlasten? "Es gibt ja einen Lockdown und es gibt ja auch Ausgangsbeschränkungen ab 20.00 Uhr. Ich bin überzeugt davon, wenn wir die Bevölkerung sensibilisieren, das Testangebot anzunehmen und die Menschen bitten, die Kontakte bekannt zu geben, dass wir die Ansteckungsketten durchbrechen können", so Königsberger-Ludwig weiter.
Schärfere Corona-Regeln zu Ostern?
Laut Niederösterreichs Gesundeslandesrätin sage nur die Inzidenz alleine, nicht viel aus. "Sie sagt etwa nicht aus, wo es Cluster gibt", so Königsberger-Ludwig im Ö1-Morgenjournal. Aber sollten die Corona-Regeln etwa zu Ostern in den Ostregionen nun verschärft werden oder nicht? Dazu stellt die 55-Jährige klar: "Ich bin überzeugt davon, dass wir die Maßnahmen, die wir jetzt haben durchaus gut sind".
Und weiter: "Wenn wir die Menschen jetzt dazu wieder bringen, dass sie die Angebote annehmen und ihre Kontakte bekannt geben, ich sehe da ein bisschen das Nadelöhr, dass die Infektionszahlen da auch steigen, weil wir eben nicht alle Menschen und Kontakte aus dem Ansteckungsgeschehen herausnehmen.
Königsberger-Ludwig erklärte auch, dass man mit Gesundheitsminister Rudolf Anschober einen sehr guten Austausch habe: "Wir haben gemeinsam das Bestreben, dass wir die Inzidenz runter bekommen und das Virus bekämpfen." Aber: "Ich weiß nicht, ob es sinnvoll ist, noch härtere Maßnahmen zu fordern. Die besten Maßnahmen helfen nichts, wenn sie nur auf dem Papier stehen."