Politik

Verpflichtende Herkunftsbezeichnung kommt fix ab 2023

Österreich führt bereits mit kommendem Jahr eine verpflichtende Herkunftsbezeichnung für Eier, Milch und Fleisch ein. 

Tobias Kurakin
Teilen
Mega-Inflation: Einkaufen in Österreich wird in vielen Bereichen immer teuer. (Symbolbild)
Mega-Inflation: Einkaufen in Österreich wird in vielen Bereichen immer teuer. (Symbolbild)
Getty Images / iStock

Seit Jahren wird in Österreich darüber diskutiert, nun ist es fix: Die verpflichtende Herkunftskennzeichnung kommt. Damit setzt die türkis-grüne Bundesregierung ein wichtiges Vorhaben des gemeinsamen Programms nun in die Tat um. 

Österreicher wünschen sich Transparenz 

86 Prozent der Österreicher würden laut Daten des Landwirtschaftsministeriums auf die Herkunft ihrer Lebensmittel einen ganz besonderen Wert legen. Bisher war es aber für die Konsumenten nur schwer möglich zu erkennen, woher die Grundzutaten in ihren Produkten kommen. Damit soll ab 2023 aber Schluss sein.

Gemeinsam mit dem Gesundheits- und Verfassungsministerium sowie einigen EU-Rechtsexperten hat das Landwirtschaftsressort von Elisabeth Köstinger die Einführung einer verpflichtenden Herkunftskennzeichnung der Primärzutaten Milch, Fleisch und Eier in der Gemeinschaftsverpflegung und in verarbeiteten Lebensmitteln beschlossen.  

In Zukunft muss bei Fleisch gekennzeichnet sein, wo das Tier geboren, gemästet und geschlachtet wurde. Bei Milch, wo das Tier gemolken wurde. Bei Eiern, wo das Ei gelegt wurde. Köstinger sieht die Herkunftskennzeichnung als echten Meilenstein und sagt: "Künftig wird klar ersichtlich sein, ob eine dieser Hauptzutaten aus Österreich, der EU oder nicht aus der EU kommt. So können Konsumentinnen und Konsumenten eine klare Kaufentscheidung treffen. Jetzt kann jeder unsere Bäuerinnen und Bauern unterstützen, denn Regional ist nicht egal!“. 

Auch Bundeskanzler Karl Nehammer zeigt sich in einer ersten Reaktion über das neue Gesetz sehr erfreut. Österreichische Lebensmittel wären demnach laut ihm, im In- und Ausland bekannt und gefragt. Durch die verpflichtende Herkunftskennzeichnung würde man nun für Transparenz sorgen. "Die Konsumentinnen und Konsumenten haben ein Recht zu wissen, was auf ihren Teller kommt. Davon profitieren nicht nur die Landwirtinnen und Landwirte, sondern auch die Endverbraucher", sagte der Kanzler.  

Österreich folgt damit dem Vorbild anderer europäischer Staaten. Frankreich etwa hatte erst vor etwas mehr als einem Monat eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung für Fleisch in Kantinen und Restaurants umgesetzt. Italien kennzeichnet bereits verarbeitete Produkte, die Tomaten, Milch oder Reis enthalten. Finnland hat eine Herkunftskennzeichnung in der Gemeinschaftsverpflegung für Fleisch und Milch eingeführt.

Der neue Schritt könnte nun auch zu weiteren Jobs in Österreich führen. Wie Zahlen von der Landwirtschaftskammer zeigen, könnten bis zu 3.100 neue Arbeitsplätze geschaffen werden, wenn nur ein Prozent mehr heimische Lebensmittel gekauft werden

1/51
Gehe zur Galerie
    <strong>22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen.</strong> Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – <a data-li-document-ref="120073911" href="https://www.heute.at/s/so-will-neos-chefin-die-mindestsicherung-neu-aufsetzen-120073911">und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.</a>
    22.11.2024: So will Neos-Chefin die Mindestsicherung neu aufsetzen. Beate Meinl-Reisinger spricht erstmals in "Heute" über Koalitionsverhandlungen, nötige Reformen – und warum sie Entlastungen für notwendig erachtet.
    Helmut Graf