Vegan vs. nicht-vegan – wir haben den Test gemacht

Bad Tatzmannsdorf, Bad Waltersdorf, Loipersdorf oder Lutzmannsburg – das Burgenland ist bekannt für seine vielen Thermalorte. Das Schwimmen im Thermalwasser soll Geist und Körper regenerieren und wurde schon von den alten Römern praktiziert.

Veganer Monat

Im Falkensteiner Balance Resort Stegersbach gibt es ein weiteres Extra. Jedes Jahr steht der September im Zeichen der pflanzlichen, bewussten Ernährung. Dass vegan nicht nur Tofu bedeutet, stellen auch die Gäste fest. "Durch das vegane Angebot werden auch Fleischesser neugierig und sind dann ganz überrascht, dass es ihnen schmeckt", erzählt General Managerin Angelika Stranner.
Fleischliebhaber können aber aufatmen: Neben der pflanzlichen Kost wird auch bekannte Hausmannskost kredenzt. Aber auch Veganer können sich freuen, denn das pflanzliche Angebot besteht das ganze Jahr über.

Wie früher bei der Oma

Man kann sich aber nicht nur bekochen lassen, sondern auch selbst den Kochlöffel schwingen. Denn Falkensteiner lädt Koryphäen der veganen Küche ein, die interessierten Gästen in eigenen Kochkursen die Vielfältigkeit pflanzlicher Rezepte näherbringen. Bei der Zubereitung von Omas Klassikern kann man selbst erste Schritte in die pflanzliche Ernährungswelt machen.

Beim Workshop mit Daniel Reiter, der die erste Grand Plant Based Kochschule Österreichs betreibt, erfahren wir interessante Tipps und Tricks, denn für den ausgebildeten Vegan-Koch und Ernährungsberater gibt es in der pflanzlichen Küche keine Grenzen. "Ich war früher selbst Fleischesser, aber jetzt möchte ich die vegane Küche nicht mehr missen."

"Wir machen heute Semmelknödel mit Schwammerlsauce – ein einfaches Gericht, das man im Handumdrehen auch vegan zubereiten kann", vermeldet Reiter das Gericht des Tages. Dass es eine altösterreichische Mahlzeit ist, ist kein Zufall. "Essen hat für mich viel mit Erlebtem und damit verbundenen Emotionen zu tun. Darum liegt mir die vegane Interpretation von österreichischer Hausmannskost sehr am Herzen."

Das vegane Geheimnis

Neben den bekannten Zutaten Semmelbrösel, Champignons und Zwiebel braucht es in der veganen Version kein Ei. Stattdessen reicht Sojamilch. Das Geheimnis liegt nämlich im enthaltenen Lecithin. "Nichts anderes ist auch im Ei drin" so Reiter. Er empfiehlt die Sojamilch auch fürs Backen und rät, Abstand von künstlichem, veganem Eiersatz zu halten, denn "das braucht es nicht." Und statt der tierischen Creme fraiche einfach zu einer plant based Alternative aus dem Kühlregal greifen – fertig ist der (pflanzliche) Klassiker. Wir konnten uns selbst davon überzeugen: köstlich! Man schmeckt keinen Unterschied. Probier's aus – Mahlzeit!

Veganer Kochkurs – "Heute" macht den Test

Ist vegan gesünder?

Über vegane Ernährung und ihre Auswirkungen auf den Körper gibt es eine Vielzahl an Studien. Weil tierische Lebensmittel viele gesättigte Fettsäuren haben, wird sie als ungesund angesehen. Pflanzliche Lebensmittel hingegen bestehen aus mehrfach und einfach ungesättigten Fettsäuren, die sich positiv auf Cholesterinspiegel und Triglyceride auswirken.

Eine Studie des National Cancer Instituts in Bethesda (USA) identifizierte neun Krankheiten, die mit Fleischverzehr in Verbindung stehen: Krebs, Herzkrankheiten, Atemwegserkrankungen, Schlaganfall, Diabetes Typ 2, Infektionen, Alzheimer, Nierenerkrankungen und chronische Lebererkrankungen. Studien zeigen, dass Menschen, die vegan essen, im Schnitt tatsächlich weniger solcher sogenannten Zivilisationskrankheiten haben, weil sie mehr Gemüse, Hülsenfrüchte, Vollkornprodukte, Obst und Nüsse essen. Im besten Fall. Denn vegan heißt nicht automatisch gesund. Es geht um eine abwechslungsreiche, tierlose Ernährung. Täglich ein Teller Pommes ist zwar vegan, aber auf Dauer auch ungesund.

Wer vegan leben möchte, muss sich im Vorfeld jedoch gut darüber informieren. Denn jene Nährstoffe, die der Körper sonst über Fleisch, Fisch und Milch aufnimmt, müssen auf anderem Weg ersetzt werden. Sonst drohen schwere Mängelerkrankungen.