Ukraine-Krieg

USA ändern Strategie nach Putins Atom-Drohung

Nach Russland will auch die USA ihre Atomwaffen-Strategie überdenken. Dies schürt Angst vor einem neuen Zeitalter der nuklearen Aufrüstung.

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USA ändern Strategie nach Putins Atom-Drohung
Als Antwort auf die Freigabe der ATACMS ließ Wladimir Putin die Nuklear-Doktrin von Russland anpassen.
picturedesk.com, Reuters, "Heute"-Montage

Die USA wollen ihre Nuklear-Doktrin überdenken. Das Verteidigungsministerium stellte am Freitag Änderungen in ihrer Strategie in Aussicht. Dies geschehe nicht nur im Hinblick auf Russland, sondern auch neue Fähigkeiten Chinas und die Entwicklungen in anderen Ländern würden eine Überarbeitung notwendig machen, verkündete der Vize-Verteidigungsminister Richard Johnson am Freitag.

Erst diese Woche hatte Russland ihre Atomdoktrin angepasst. Neuerdings wertet Putin die Aggression eines nichtnuklearen Staates, der von Atommächten unterstützt wird, als deren gemeinsamen Angriff auf Russland. Damit nimmt sich Putin die Freiheit, mit nuklearen Schlägen gegen unterstützende Drittstaaten zu antworten, sollte er die Souveränität Russlands in Gefahr sehen.

ISW beschwichtigt zu Drohungen von Wladimir Putin

Das Institute for the Study of War (ISW), das den Ukrainekrieg seit Beginn mit täglichen Analysen mitverfolgt, sieht hinter Putins Rede am Donnerstag nur eine weitere leere Drohung. "Die Erklärung Putins vom 21. November zeigt, dass das ständige Säbelrasseln Moskaus weitgehend rhetorisch bleibt", schreibt es.

Weiterhin schreibt das ISW Putin habe schon früher mit schweren Vergeltungsmaßnahmen gedroht, falls westliche Staaten der Ukraine Raketen, Panzer und Kampfflugzeuge zur Verfügung stellen würden, "und Putin hat jedes Mal, wenn der Westen Putins Bluff durchschaut hat, die rote Linie verschoben."

Nukleare Verhandlungen noch immer möglich

Neben Russland zitierte das US-Verteidigungsministerium auch China als Auslöser für ihr Überdenken ihrer Atom-Strategie. Allerdings zeigte ein Treffen zwischen Biden und Xi am 16. November, dass trotz allem noch Verhandlungen um das nukleare Arsenal möglich sind. Bei dem Treffen vereinbarten die beiden Staatschefs, die menschliche Kontrolle – im Gegensatz zur KI-Kontrolle – über ihre Atomwaffenarsenale aufrechtzuerhalten.

Laut dem ISW signalisiert das Abkommen eine bisher selten gesehene Bereitschaft von China, mit der USA zu kooperieren. Bisher war China nicht bereit Beschränkungen in der künstlichen Intelligenz und den Atomwaffen, die die Volksrepublik daran hindern könnten, sich einen Vorteil zu verschaffen.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Die USA überdenken ihre Nuklearstrategie aufgrund der Entwicklungen in Russland und China
    • Russland hat seine Atomdoktrin geändert und droht mit nuklearen Schlägen gegen unterstützende Drittstaaten
    • Das Institute for the Study of War sieht Putins Drohungen als rhetorisch und nicht ernsthaft an
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