Politik
US-Premiere – Nehammer fliegt für 55 Stunden nach NY
55 Stunden New York für Karl Nehammer: Gemeinsam mit Außenminister Schallenberg reist der Kanzler am Montag in die USA. "Heute" hat die Hintergründe.
Österreichs Polit-Spitze hebt Montagvormittag ab. Es geht nach New York. Bundeskanzler Karl Nehammer (49) und Außenminister Alexander Schallenberg (53, beide VP) reisen zur 77. UNO-Vollversammlung in den Big Apple. Für Nehammer ist es die erste USA-Reise als Regierungschef, für Schallenberg eine Rückkehr auf gewohntes Terrain. Er wird wie gewohnt die Rede Österreichs bei den Vereinten Nationen halten – voraussichtlich am Donnerstagabend.
Österreichische Küche für Nehammer
Staatsoberhaupt Alexander Van der Bellen (78, wollte ursprünglich schon am Sonntag anreisen) kommt später als gedacht an. Er wohnt am Montag mit Gattin Doris Schmidauer (58) dem Begräbnis der Queen in London bei und fliegt danach mit einer Linienmaschine nach NYC. Dort wird er um 21.20 Uhr Ortszeit (3.20 Uhr in Wien) erwartet und versäumt das Delegationsessen. Damit Nehammer nicht von der heimischen Küche entwöhnt wird, wurde das Österreicher-Lokal "Schilling" unweit des Broadway gewählt.
Nehammer trifft NY-Bürgermeister
Am Dienstag und Mittwoch sind mehrere bilaterale Gespräche, unter anderem mit den Regierungschefs von Irak und Pakistan und dem Präsidenten von Serbien, Aleksandar Vučić, geplant. Darüber hinaus findet ein Treffen zwischen Nehammer und dem Bürgermeister von New York, Eric Adams, statt. Der Rest der Reise ist ein 1:1-Abziehbild des Programms, das Sebastian Kurz stets in New York abspulte: Treffen mit Henry Kissinger und Rabbi Arthur Schneier, Staatsbürgerschaftsverleihungen an Auslands-Österreicher im Generalkonsulat.
"AUA-Force one" hebt Mittwochabend ab
Nach 55 (Nehammer) beziehungsweise 48 Stunden in New York reisen Nehammer und Van der Bellen Mittwochabend zurück nach Österreich. Der Jet wird quasi zur "AUA-Force one" – Staatsoberhaupt und Regierungschef fliegen in der selben Maschine. Außenminister Schallenberg bleibt bis Freitag in New York und hat Talks mit den Außenministern von Armenien und Aserbaidschan, Ruanda, Indien, Kirgisistan, Katar, Usbekistan und dem Iran geplant.
Außenminister Alexander Schallenberg sagt vor der Reise: "Letzten September habe ich in New York davor gewarnt, dass die Pandemie als Brandbeschleuniger wirkt und bestehende geopolitische Spannungen anheizen kann. Keiner von uns hätte sich zu diesem Zeitpunkt vorstellen können, dass wir nur wenige Monate später Zeuge einer geopolitischen Zeitenwende werden und der Krieg zurück nach Europa kommt. Seit dem 24. Februar erleben wir die bittere Realität der unmenschlichen Gräueltaten unmittelbar vor unserer Haustüre."
„Alexander Schallenberg: "Der Kreml setzt Getreide und Gas als Waffen ein."“
Der russische Angriffskrieg auf die Ukraine und seine globalen Folgen werde die heurige Generaldebatte der Vereinten Nationen beherrschen, ist sich der VP-Grande sicher: "Der Krieg mag auf dem europäischen Kontinent stattfinden, aber er ist wahrlich kein europäischer. Überall auf der Welt spüren die Menschen die Folgen des völkerrechtswidrigen Angriffs von Putin. Sei es durch Nahrungsmittelknappheit, die gestiegenen Energiekosten oder gekappte Lieferketten. Der Kreml setzt Getreide und Gas als Waffen ein und befeuert damit globale Krisen, die Millionen von Menschen in Armut und Not stürzen." Auch Kanzler Karl Nehammer ist überzeugt: "Durch den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und seine Auswirkungen hat die internationale Zusammenarbeit im Rahmen der Vereinten Nationen noch weiter an Bedeutung gewonnen."