Politik

Ursula Stenzels schrägste Sprüche

Ursula Stenzel zieht sich aus der Politik zurück. Die FPÖ-Politikerin will zur Wien-Wahl 2020 für Jüngere Platz machen. Zum Abschied haben wir ihre schrägsten Sprüche gesammelt.

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Ursula Stenzel beendet ihre Polit-Karriere mit der Wien-Wahl 2020.
Ursula Stenzel beendet ihre Polit-Karriere mit der Wien-Wahl 2020.
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Ursula Stenzel hängt mit fast 75 Jahren ihre Polit-Karriere an den Nagel. Die zuletzt nicht amtsführende Stadträtin (FPÖ) blickt auf lange Jahre in der Politik zurück. Zunächst EU-Delegationsleiterin für die ÖVP, dann schwarze Bezirksvorsteherin im Ersten Bezirk und schließlich FPÖ-Mitglied. Unumstritten war Stenzel in keiner dieser Rollen. Wir haben ihre lustigsten, aber auch ärgsten Sprüche gesammelt.

1
Luxushotel auf Staatskosten

Als Bezirksvorsteherin der Inneren Stadt hatte Stenzel keine Berührungsängste mit Luxus. Im Jahr 2009 berichtete sie dem Fernsehen anlässlich einer Hoteleröffnung von ihrem schlimmsten Hotelerlebnis, untergebracht in einem Kellerloch:

"Ich habe nur mehr nackte Wadln vor meinen Augen gesehen, durch eine Fensternische. Sie können sich nicht vorstellen, wie schnell ich wieder draußen war und dann in einem Luxushotel mich eingecheckt habe. […] Das war auf Kosten des Staates. Aber wenn man so schwer arbeitet, darf man nicht so untergebracht werden wie als armer Flüchtling, irgendwo, der ohne Pass reist."
2
Kampf gegen Radrowdys

Ein politischer Feind waren der City-Chefin Stenzel stets die Radfahrer, von denen sie sich oft belästigt fühlte. Außerdem glaubte sie:

"Einige Radfahrer sind Anarchisten."
3
Ursula Stressned

Auch die Nachtlokale in ihrem Bezirk waren ihr ein Dorn im Auge. Sie kämpfte nicht nur gegen längere Öffnungszeiten, sondern auch gegen Alkoholkonsum im öffentlichen Raum. Über die Tankstelle am Schwedenplatz, der sie den Verkauf von hartem Alkohol verbot, sagte sie:

"Da wurde ja mehr Sprit getrunken als getankt."

Ihre unentspannte Haltung gegenüber der Jugendkultur machte sie auch - nicht zum letzten Mal - zum Star eines satirischen Musikvideos. Zur Melodie des Liedes "Barbra Streisand" von Duck Sauce dichtete die Wiener Künstlerszene: "Ursula Stressned".

4
Wien stinkt bald zum Himmel

Sauberkeit in der City war Stenzel ein großes Anliegen. So groß, dass sie aus Angst vor schlechten Gerüchen die Hausbesitzer bei Hitze zwingen wollte, die Gehsteige besser zu reinigen.

"Wenn nicht täglich - auch mit einem Eimer Wasser - der Gehsteig gesäubert wird, stinkt die ganze Sache allmählich zum Himmel."
5
Nicht machtgeil, aber scharf

Ihr Ende als "First Lady der City" kam, als die ÖVP sie beim Wien-Wahlkampf 2015 nicht mehr als Spitzenkandidatin für die Innere Stadt aufstellte. Stenzel wechselte daraufhin zur FPÖ. Ihr Machtverlust, war das der Grund dafür? "Nein, ich bin überhaupt nicht machtgeil", sagte sie damals.

Im Wahlkampf verriet sie im Talk mit "Heute" allerdings, wie sie ihr Kebab gerne isst: 

"Ich bin eine ganz Scharfe."
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    Ursula Stenzel als ORF-Moderatorin
    Ursula Stenzel als ORF-Moderatorin
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    6
    Rüge von Heinz Fischer

    Nach ihrem Wechsel zur FPÖ wurde es einige Jahre ruhig um Ursula Stenzel. Im April 2019 jedoch fiel sie mit einem Nazi-Sager gegen ZIB-Moderator Armin Wolf auf. Sogar Alt-Bundespräsident Heinz Fischer nannte den Nazi-Vergleich "inakzeptabel". Die anderen Parteien forderten ihren Rücktritt. Stenzel gefiel Wolfs Interviewstil nicht, mit dem könne er "in einem Volksgerichtshof auftreten." 

    7
    Auftritt bei den Identitären

    Eine der größten Aufregungen brachte Stenzel jedoch ein, dass sie im September 2019 bei einer Demo der Identitären auftrat und eine Rede hielt. Die FPÖ verteidigte sie. Sie selbst sah auch keinen Grund, auf die zahlreichen Rücktrittsforderungen zu reagieren:

    "Ich glaube, es war kein Fehler, teilzunehmen, weil mir nicht bewusst war, wer die Organisatoren waren."
    8
    Billige Hausafghanen

    Eine Rede Stenzels im Wiener Landtag sorgte nur zwei Monate später für Aufsehen. Der Sager sei auf Twitter falsch interpretiert worden, meinte sie später. In einer Wortmeldung rund um die Lehrlingsabschiebungen soll folgender Satz gefallen sein:

    "Kein Wunder, dass Ihr Euch so für die Lehre bei Asylwerbern einsetzt, jeder Hotelier kann sich dann einen billigen Haus-Afghanen halten."
    9
    Ein Gigabyte CO2

    Ein bisschen harmloser, aber dafür umso lustiger waren Stenzels Aussagen zum Klimawandel. Sie sprach in einem TV-Interview von falschen CO2-Einheiten:

    "Bleiben immer noch 30 Gigabyte pro Jahr, die in den Kosmos verstrahlen."

    Der Künstler Kurz Razelli widmete ihr dazu ihren zweiten Musiktitel (nach "Ursula Stressned") und landete einen Hit im Netz.

    10
    Klima-Terroristen

    Ebenfalls um's Klima ging es Stenzel in einem Facebook-Posting aus dem Dezember 2019. Dort bezeichnete sie die Fridays for Future-Bewegung als Terroristen und sorgte damit erneut für große Aufregung:

    "Schaue über den Tellerrand und fürchte, dass aus den Ökorebellen Fridays for Future oder Extinction Rebellion eine neue Art der RAF kommen könnte."
    11
    Bonus: Mirjam Weichselbraun

    Legendäre Sager kamen nicht nur von Stenzel selbst, sie wurden auch über Stenzel gesagt. So ärgerten sich damals viele, als ORF-Moderatorin Mirjam Weichselbraun im Rahmen einer Opernball-Übertragung Folgendes über Stenzel sagte. Nach einer Rückblende, wo Stenzel noch als ORF-Sprecherin zu sehen war, sagte sie:

    "Ich frage mich, was aus der Interviewerin geworden ist. Wahrscheinlich nicht viel".