Politik
"Unwürdig" – Wallentin ringt in TV-Interview um Fassung
Für Aufregung sorgt ein Puls24-Interview mit Tassilo Wallentin. Der Hofburg-Kandidat gerät wegen umstrittener Instagram-Postings aus der Fassung.
Im Puls24-Interview mit Corinna Milborn wird der Journalist, Rechtsanwalt und Präsidentschaftskandidat mit gelöschten Postings und seinen Aussagen zu sexueller Gewalt durch Flüchtlinge konfrontiert. Ob solche sexistischen Instagram-Witze, die auch sexuelle Gewalt verharmlosen, nicht auch Teil des Problems – nämlich Herabwürdigung von Frauen – sei. Das bringt Tassilo Wallentin hörbar aus der Fassung.
Polit-Interview kurz vor Abbruch
Er sieht sich zu Unrecht mit sexuellen Gewalttätern auf eine Stufe gestellt. "Skandalös" sei das, kontert der 48-Jährige. Dass sie "Massenvergewaltigungen mit einem Posting auf eine Stufe stellen, das finde ich wirklich schäbig und unwürdig, tut mir leid", sagt Wallentin zu Milborn. Das Interview – läuft heute Mittwoch, ab 20:50 Uhr, "Milborn Spezial – Das PULS 24 Polit-Gespräch" – scheint kurz an der Kippe zu stehen, ein Abbruch nicht unwahrscheinlich.
Er finde die Unterstellung "sehr unwürdig", betont der ehemalige "Krone"-Kolumnist erbost – eine Unterstellung, welche die Moderatorin so nie gemacht hatte.
"Neue Zeiten brauchen neue Lösungen"
Wesentlich ruhiger kommentiert Wallentin hingegen die Beweggründe, die ihn dazu gebracht hätten, sich für das höchste Amt im Lande nominieren zu lassen. "Das war Moment war, als so gut wie alle Kandidaten festgestanden sind und keiner dabei war, den ich passabel gefunden hätte. Ich habe mir gedacht, nein, da muss sich was ändern und das kann es sich nur, wenn einer kommt, der nicht aus diesem etablierten Politikbetrieb kommt."
„"Neue Zeiten brauchen neue Lösungen. Das Links-Rechts-Schema gehört der Vergangenheit an, die großen fragen sind nur noch mit "vernünftig" und "unvernünftig" gelöst werden können." - Tassilo Wallentin.“
Gespräche mit der FPÖ hätte es zwar gegeben, jedoch hätten es ihm "die Vorgaben des Herrn Kickl" nicht möglich gemacht, als unabhängiger Kandidat anzutreten. Weitere Details dazu sparte er aus.
Der 48-Jährige kündigt an, ein aktiver Bundespräsident sein zu wollen, welcher Wahlergebnisse und Mehrheiten zu 100 Prozent akzeptiere – doch es kommt ein Aber: "Was man nicht akzeptieren muss, das steht auch in Verbindung mit der Politikerhaftung, wenn sie eine Person präsentiert bekommen, von der sie fürchten müssen, dass sie das Amt nicht ausfüllen kann, die fachlich nicht dazu in der Lage ist. Das hat nichts mit der politischen Partei zu tun, aber wenn ich fürchten muss, in Haftungsfragen zu geraten, dann hat man die Pflicht, etwas dagegen zu tun."