Hilfsfonds aufgestockt
Unwetter-Katastrophen immer ärger – es gibt mehr Geld
Der Klimawandel verstärkt Unwetter immer weiter. Die Regierung stockt deshalb die Hilfsgelder für die heimischen Feuerwehren drastisch auf.
Der Schock sitzt in den betroffenen Gemeinden immer noch tief. Das Unwetter-Wochenende hat in Teilen Kärntens, der Steiermark, des Burgenlandes und auch Niederösterreich zahlreiche Orte geflutet und verwüstet – die entstandenen Sachschäden gehen in die Millionen.
Auch im vom Hochwasser getroffenen Oberösterreich ist das heurige Jahr "eine Zäsur" wie Feuerwehr- und Katastrophenschutz-Landesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP) sagt.
Im ganzen Land Tag für Tag im Katastrophen-Einsatz: die heimischen Feuerwehren. Für deren so wichtiges Engagement macht die Regierung nun deutlich mehr Geld locker. Bisher wurden jährlich mindestens 95 Millionen Euro an die Florianis ausgeschüttet.
Dieser Garantiebetrag der Mittel aus Katastrophenfonds und Feuerschutzsteuer wurde seit 2013 nicht erhöht, die Teuerung somit nicht berücksichtigt – jetzt wird er auf 140 Millionen Euro angehoben. Dazu gibt es noch jährlich 20 Millionen Euro aus der bereits 2022 erfolgten Erhöhung der Finanzierung von Feuerwehr-Investitionen aus dem Katastrophenfonds des Bundes obendrauf.
Unwetter im Burgenland sorgen für Verwüstung
Klimawandel befeuert Extremwetter
Mit diesem Beschluss beim Ministerrat am heutigen Mittwoch reagiert die Regierung auf die Verstärkung von Wetterextremen durch den fortschreitenden Klimawandel. Höhere Lufttemperaturen bedeuten potenziell mehr Feuchtigkeit in der Atmosphäre – pro Grad etwa 7 Prozent mehr. Entladen sich die aufgestaute Energie und Wasserdampf dann in einem Gewitter, fällt dieses umso heftiger aus. "Wir müssen generell auf wildere Dinge vorbereitet sein", warnte der Schweizer Meteorologe Jörg Kachelmann erst kürzlich in Puls24.
"Vor dem Hintergrund vermehrt auftretender Wetterextreme und den damit verbundenen Herausforderungen für die österreichischen Feuerwehren, müssen diese Szenarien neu gedacht werden", heißt es diesbezüglich in einer Presseaussendung der türkis-grünen Koalition.
"Arbeit der Feuerwehren hat unschätzbaren Wert"
Finanzminister Magnus Brunner (VP) zur Mittelaufstockung für die Feuerwehren: "Pro Jahr leisten die Feuerwehren in Österreich fast 300.000 Einsätze. 99 Prozent der knapp 350.000 Mitglieder sind Freiwillige, die für unsere Sicherheit sorgen. Unsere Feuerwehren sind ein Eckpfeiler der Gesellschaft, aber auch der Katastrophenhilfe. Weil die Arbeit der Feuerwehren unschätzbaren Wert für unser Land hat und sie nicht nur unseren Respekt und unseren Dank verdienen, stärken wir sie nun auch weiter finanziell."
Damit werde sichergestellt, dass die Feuerwehren Planungssicherheit für die Beschaffung von Einsatzgeräten haben und sie ihren jährlichen Investitionen nachkommen können, heißt es weiter. Das unterstütze die Feuerwehren bei ihrer wichtigen Aufgabe.
Der Österreichische Bundesfeuerwehrverband (ÖBFV) setzt sich bereits seit Längerem für eine Anhebung ein. Vor allem aufgrund der Entwicklungen im Bereich der Finanzierung, aber auch der Intensivierung von Einsätzen: Im Jahr 2023 wurden rund 34.000 vor allem technische Einsätze mehr dokumentiert als 2022.