Keine Pause für Feuerwehr

Hunderte Unwetter-Einsätze – Warnung vor Donau-Überlauf

Bis Dienstagfrüh legten 500 Feuerwehren 411 Einsätze hin – die Gefahr ist noch nicht vorbei, in Melk etwa wurde der Hochwasserschutz aufgebaut.

Niederösterreich Heute
Hunderte Unwetter-Einsätze – Warnung vor Donau-Überlauf
Die Einsatzkräfte hatten in der Nacht alle Hände voll zu tun.
Reinhard Schaberger

Die Prognosen für den Donauraum wurden deutlich nach oben korrigiert. "Wir bewegen uns nun eher in Richtung drei- bis fünfjährliches Hochwasser", lautete die telefonische Auskunft am NÖ-Hochwassertelefon.

Noch am Sonntag war man von einer Situation, die mit einer einjährlichen Wahrscheinlichkeit passiert, ausgegangen. In Zahlen: Erwartet wurden im Bundesland 10 bis 30 Liter pro Quadratmeter Niederschlag, heruntergekommen sind bis zu 60. Und diese Wassermassen müssen auf das Hochwasser aus dem deutschen Raum, das die Donau mit sich führt, aufgerechnet werden.

Regionale Überflutungen

Am heikelsten ist die Situation im Bezirk Melk. Dort gilt seit den Morgenstunden eine Sperre der Donauarena. In Pielach wird mit Überflutungen gerechnet. Die Straße in Richtung Pielach ist gesperrt, es wurde begonnen, Sandsäcke an die Anrainer zum Schutz ihrer Liegenschaften zu verteilen.

Ybbser Krisenstab einberufen

In Ybbs wurde der komplette Hochwasserschutz entlang der Donau errichtet - Bürgermeisterin Ulrike Schachner (SP) berief den Krisenstab ein.

Bereits am Montag war es wegen des Starkregens zu zahlreichen Einsätzen in NÖ gekommen – mehr dazu hier und hier.

Unwettereinsätze im Bezirk St. Pölten-Land

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    Unwettereinsätze im Bezirk St. Pölten-Land
    Unwettereinsätze im Bezirk St. Pölten-Land
    FF-Herzogenburg

    In Ardagger wurden Teile der Au von der Donau überflutet. Vor Ort wurde bereits die Landesstraße Richtung Wallsee gesperrt. Gemeindebund-Präsident Johannes Pressl warnte vor allem Grundbesitzer, Jäger und Fischer vor einem Überlaufen der Donau beim Treppelweg Schatzkastl gewarnt. Die Prognose "verflacht sich zunehmend", so der Ortschef noch am Montag zur APA. Das Areal werde durchschnittlich einmal pro Jahr zum Teil überflutet, fügte er hinzu. Bewohner seien keine in Gefahr, Betroffene wurden in den vergangenen Jahrzehnten aus dem Hochwassergebiet abgesiedelt.

    In Klosterneuburg steigt die Donau weiter an - das Maximum wird für Dienstagnacht erwartet. Teile von Kritzendorf und der Rollfährenstraße sind überflutet, Zu- und Abfahrten sind teilweise nicht mehr möglich. Die Feuerwehr beobachtet neben ihren Arbeiten die Pegel ganz genau. Auf der gegenüberliegenden Seite wurde in Korneuburg der Hochwasserschutz aufgebaut.

    Hochwassergefahr im Nationalpark

    Auf der Homepage des Nationalparks Donau-Auen wird eine Hochwasserwarnung ausgegeben - von einem Besuch wird derzeit abgeraten. Das gilt auch für Bootsbesitzer: Ab einem Pegel von sechs Metern ist die Befahrung der Donau verboten, es besteht bei Hochwasser Lebensgefahr.

    Stromausfälle

    In Teilen von Gerasdorf, Lanzendorf, Maria Lanzendorf, Pellendorf und Zwölfaxing kam es am Dienstag von 5:29 bis 7:09 Uhr aufgrund der Wetterbedingungen zudem zu Stromausfällen. Der Grund war ein Blitzeinschlag, der zu Folgeschäden führte. Aktuell finden die Reparaturen statt.

    Keine Pause nach Unwetter-Einsätzen

    Insgesamt also bleibt die Feuerwehr auf der Hut. Und das nach einer Horror-Nacht: Wie berichtet, kam es in weiten Teilen Niederösterreichs zu heftigen Unwettern.

    Die Folge: hunderte Feuerwehreinsätze binnen weniger Stunden. Überflutete Straßen sowie Keller und Bäche, die zu reißenden Flüssen wurden, hielten die Freiwilligen Feuerwehren auf Trab. Insgesamt legten 500 Feuerwehren 411 Einsätze hin. Alleine in Tulln-Stadt waren es über 43.

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Feuerwehren in Niederösterreich sind weiterhin im Einsatz, da heftige Unwetter und Hochwasser zu 411 Einsätzen geführt haben
    • Die Prognosen für den Donauraum wurden nach oben korrigiert und die Hochwassersituation bleibt kritisch, insbesondere im Bezirk Melk
    • Die Feuerwehren bleiben auch nach einer Horror-Nacht aufgrund von heftigen Unwettern und Hunderten von Einsätzen weiterhin aktiv
    red
    Akt.