Laut einer aktuellen Studie, die im Journal of Epidemiology & Community Health veröffentlicht wurde, können unregelmäßige Schlafenszeiten das Risiko für schwerwiegende Herzkrankheiten und Schlaganfälle erhöhen. Selbst, wenn du die für die Gesundheit empfohlene Schlafdauer von 7 bis 9 Stunden einhältst.
Für die Studie wurden 72.269 Personen im Alter von 40 bis 79 Jahren, die keine Vorgeschichte von Herzkrankheiten oder Schlaganfällen hatten, überprüft. Teilnehmende trugen eine Woche lang einen Aktivitätstracker, um ihre Schlafmuster aufzuzeichnen.
Basierend auf diesen Daten wurde für jede Person ein Sleep Regularity Index (SRI) berechnet. Ein SRI-Wert über 87 deutete dabei auf ein regelmäßiges Schlafmuster hin, während ein Wert unter 72 als unregelmäßig galt. Werte dazwischen galten als moderat regelmäßig.
Studienteilnehmer mit unregelmäßigen Schlafmustern hatten ein um 26 Prozent höheres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (etwa eine Herzkrankheit) im Vergleich zu jenen mit regelmäßigen Schlafenszeiten.
Moderat unregelmäßige Schläfer hatten ein lediglich um 8 % erhöhtes Risiko. Und: Personen mit regelmäßigen Schlafenszeiten erreichten häufiger die empfohlene Schlafdauer von 7 bis 9 Stunden pro Nacht.
Auch zum Thema Schlafkompensation fand man etwas heraus. Vorab: Schlaf nachzuholen, ist laut der Wissenschaft nicht immer möglich. Nur, wenn der Schlafmangel kurzfristig ist. Die neue Studie stellte fest: Der Versuch, verlorenen Schlaf nachzuholen, kompensierte nicht die kardiovaskulären Risiken bei unregelmäßigen Schläfern.
1. Unregelmäßige Schlafzeiten stören die innere Uhr (zirkadianer Rhythmus), die viele Funktionen wie Schlaf, Hormonausschüttung, Verdauung und Energielevel steuert
2. Unregelmäßige Schlafenszeiten können deshalb negative Auswirkungen auf die Gesundheit haben.
3. Regelmäßige Schlafzeiten helfen wiederum, den Rhythmus stabil zu halten, wodurch deine Körperfunktionen besser abgestimmt arbeiten können
Die Studienergebnisse deuten darauf hin, dass die Regelmäßigkeit des Schlafs möglicherweise eine größere Rolle für die Gesundheit spielt, als die reine Schlafdauer. Die Autoren betonen deshalb, konsistente Schlafenszeiten sollten bei Gesundheitsrichtlinien (etwa Gesundheitskampagnen und Beratungen) mehr in den Fokus rücken.
Es gibt jedoch Einschränkungen bei der Studie, die zu Kritik führen könnten: Die Schlafdaten wurden lediglich über eine Woche gesammelt. Der Aktivitätstracker konnte zudem nicht unter Schlaf und bewusstem Ausruhen unterscheiden. Tagsüber gemachte Nickerchen wurden nicht berücksichtigt. Weitere Untersuchungen könnten für ein abschließendes Fazit nötig sein.