Gesundheit
Unfruchtbar durch Corona-Impfung? Eine Ärztin klärt auf
Immer noch ist die Angst unter Schwangeren vor der Corona-Impfung groß. Geschürt wird diese vor allem durch mangelndes Fachwissen im Internet.
Rund um die Impfungen gegen das Coronavirus haben sich innerhalb kurzer Zeit eine Vielzahl an Mythen gesammelt. Vor allem das Thema "Unfruchtbarkeit aufgrund des mRNA-Impfstoffs" hält sich hartnäckig. Einerseits wegen der Ähnlichkeit der Proteine und der Frage, ob die Plazenta durch die das Kind wächst, dadurch leidet. Eine Gefahr, die definitiv nicht bestehe.
„"Es gibt absolut keinen Hinweis darauf, dass das der Fall ist."“
Petra Pateisky, Gynäkologin am Wiener AKH, verwies hier im Ö1-Morgenjournal auf zahlreiche Studien: Unter anderem habe es nach künstlichen Befruchtungen mögliche unterschiedliche Schwangerschaftsraten zwischen geimpften und nicht geimpften Frauen untersucht. "Da gibt es absolut keinen Hinweis darauf, dass das der Fall ist."
Kein Anstieg bei Fehl- oder Totgeburten
Auch Studien speziell zu den mRNA-Impfstoffen hätten keine negativen Folgen für die Fruchtbarkeit oder Hinweise auf mögliche Komplikationen ergeben.
Eine Studie mit 4.000 Frauen zeige, dass es keinen Anstieg bei den Fehl- oder Totgeburten unter Geimpften gibt.
Genährt werde der Mythos allerdings auch aufgrund der offenen Diskussion vor allem im Netz, an der sich viele Menschen ohne fundiertem Wissen beteiligen, sagt die Medizinerin. Hinzu komme eine Vielzahl schnelllebiger Informationen und Daten. Dies würde die Angst - eine noch dazu besonders starke Emotion - noch einmal extra schüren.
Komplex, schnelllebig und schwierig
"Es ist mir zum ersten Mal in meiner beruflichen Laufbahn bewusst geworden, wie komplex, schnelllebig und sicherlich auch schwierig es ist, neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen konstant zu folgen und diese dann auch zu prüfen. Dahingehend verstehe ich es, dass es sehr sehr schwierig ist, hier einen Überblick zu gewinnen."
„"Bedenken besprechen, ansprechen und dann diese Schritt für Schritt mit der Patientin gemeinsam erörtern."“
Jetzt liegt es an den Ärzten und Ärztinnen
Umso wichtiger sei es, dass vorhandene Daten kompakt zusammengefasst und zur Verfügung gestellt werden. Diese Aufgabe liege laut Pateisky bei ihren Kolleginnen und Kollegen: "Hier ist es sehr, sehr wichtig, gerade als Arzt oder Ärztin wirklich ruhig die verschiedenen Bedenken zu besprechen, anzusprechen und dann diese Schritt für Schritt mit der Patientin gemeinsam zu erörtern."
Die Gynäkologin appelliert, die medizinische Vertrauensperson in den Ordinationen zu suchen und nicht im Internet.