Politik

Minus 20 Prozent – der ÖVP droht Wahl-Debakel in Tirol

Der Nachfolger von Günther Platter, Anton Mattle, dürfte das schlechteste Ergebnis der Parteigeschichte für die Tiroler Volkspartei einfahren.

Tobias Kurakin
Anton Mattle, Landesparteiobmann und Spitzenkandidat der Tiroler ÖVP.
Anton Mattle, Landesparteiobmann und Spitzenkandidat der Tiroler ÖVP.
EXPA / APA / picturedesk.com

Am heutigen Sonntag ist es soweit: Tirol wählt einen neuen Landtag. Eine neue Umfrage prognostiziert für die ÖVP ein Wahl-Desaster. Die Koalitionssuche dürfte einige Herausforderungen nach sich ziehen.

Platter rechtzeitig zurückgetreten

Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts IMAD, das im Auftrag der Kronen Zeitung handelte, kommt die Tiroler Volkspartei nur noch auf 25,3 Prozent der Stimmen. Neo-Landesparteichef Anton Mattle würde damit bei seinem ersten Antritt knapp 20 Prozent verlieren. 2018 hatte der ehemalige Landeshauptmann Günther Platter noch 44 Prozent für die ÖVP geholt.

Trotz horrender Verluste würde die ÖVP dennoch Platz eins über die Ziellinie retten, dahinter ist es jedoch spannend. Sowohl die SPÖ, der 17,8 Prozent zugerechnet werden, als auch die FPÖ, die nach den Erhebungen auf 16,6 Prozent kommt, haben Chancen, die zweitstärkste Kraft in Tirol zu werden.

Beide Parteien würden damit knapp einen Prozent zulegen. Ebenfalls ein kleines Plus dürfen die Grünen erwarten, die derzeit auf 12,4 Prozent kommen würden. Die Hauptprofiteure der Schwäche der ÖVP sind jedoch die NEOS sowie die Liste Fritz, die ihre Stimmen mehr als verdoppeln dürften. Beide Kleinparteien kommen laut der Umfrage auf 11,5 bzw. 11,7 Prozent. Die MFG und die KPÖ würden den Einzug in den Landtag verpassen. Ihnen winkt ein Ergebnis von rund 2,5 Prozent.

Die Kandidaten zur Landtagswahl.
Die Kandidaten zur Landtagswahl.
APA-Grafik / picturedesk.com

Bezüglich Koalitionsvarianten scheint es derzeit am wahrscheinlichsten, dass die ÖVP mit der SPÖ und einem dritten Partner koaliert. Da eine Zusammenarbeit der beiden mit der FPÖ bereits ausgeschlossen wurde, dürften sich sowohl die Grünen, die NEOS als auch die Liste Fritz Hoffnungen auf eine Regierungsbeteiligung machen.

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    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
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