Politik

Umfrage-Knaller – Aufstand gegen neue ORF-Gebühr

Die Mehrheit der Österreicher lehnt die von der Regierung beschlossene neue ORF-Gebühr für alle ab – das ergibt eine brandaktuelle "Heute"-Umfrage. 

Heute Redaktion
Medienministerin Susanne Raab (VP) verspürt Gegenwind aus der Bevölkerung.
Medienministerin Susanne Raab (VP) verspürt Gegenwind aus der Bevölkerung.
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ORF-Watsche für die Regierung! Der Plan, eine verpflichtende monatliche Abgabe für alle Haushalte einzuführen, stößt in der Bevölkerung mehrheitlich auf Ablehnung. Laut einer Umfrage, die das renommierte Institut "Unique Research" für "Heute" durchgeführt hat, sind 51 Prozent der Befragten klar gegen die neue ORF-Gebühr (Schwankungsbreite ± 4,4 Prozent).

Bedenklich: Zustimmung erhält Medienministerin Susanne Raab von nicht einmal einem Viertel der Bevölkerung. Weitere 21 Prozent sind noch völlig unentschlossen, können sich aber vorstellen, unvoreingenommen über das Vorhaben nachzudenken.

69 % der FPÖ-Wähler lehnen Gebühr ab

Meinungsforscher Peter Hajek liest in den Daten "eine klare Ablehnung der geplanten ORF-Haushaltsabgabe" und sagt gegenüber "Heute": "Die Menschen agieren hier nach dem Bestellerprinzip. Was ich nicht bestellt habe, möchte ich nicht bezahlen."

Politisch sei die Sachlage klar: Die FPÖ-Wähler sind eindeutig gegen die Haushaltsabgabe. Auch der Parteichef der Blauen, Herbert Kickl, ist in der Thematik entsprechend klar positioniert. Er sprach von einem "Skandal" und sagte: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass das verfassungskonform ist." Die Story kannst du HIER nachlesen. Weniger hart ins Gericht gehen naturgemäß ÖVP-Wähler mit dem Vorstoß der türkisen Ministerin. 43 Prozent befürworten die Abgabe.

Junge können mit ORF nix anfangen

Ins Auge sticht laut Polit-Experte Peter Hajek jedoch, dass "das Thema ORF auch eine Generationenfrage" ist. Er führt aus: "Während die Generation 60+ zwar kritisch, aber nicht eindeutig ablehnend auf die Haushaltsabgabe blickt, zeigen die Unter-30-Jährigen kein Verständnis dafür. 14 Prozent der Jungen können mit der Materie gar nichts anfangen ('keine Angabe')."

Bis zu 24,50 Euro ORF-Abgabe im Monat

Wie berichtet, wird die Haushaltsabgabe ab 2024 die GIS-Gebühr ersetzen. Statt 3,3 Millionen GIS-Zahler müssen dann 4 Millionen Haushalte für das Angebot des öffentlich-rechtlichen Senders brennen. Auch, wer gar kein Fernsehgerät besitzt oder den ORF nicht schauen möchte, wird künftig zur Kasse gebeten. Die neue Abgabe soll – bundeslandabhängig – bis zu 24,50 Euro monatlich ausmachen; rund 16,70 Euro davon fließen an den ORF. Das macht rund 800 Millionen Euro für den öffentlich-rechtlichen Sender. Medienministerin Raab betonte, die Höhe sei noch nicht fix und Gegenstand von Verhandlungen.

6.100 Euro Durchsnittsgehalt

In der Kritik sind in diesem Zusammenhang auch die Luxus-Gehälter, die der ORF dadurch bezahlen kann. Bedienstete erlösen im Schnitt (!) 6.100 Euro brutto im Monat, Aushängeschilder und Chefetage naturgemäß deutlich mehr. General Roland Weißmann hat rund 400.000 Euro Jahresgage.

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    Sabine Hertel
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