Politik
Umfrage-Hammer katapultiert KPÖ in den Nationalrat
Herbert Kickls FPÖ führt weiter die Umfragen an. Doch wären am Sonntag Nationalratswahlen, gäbe es einen neuen Player im Parlament: die Kommunisten.
Hammer und Sichel hängen bereits im Parlament – der große Bundesadler hält sie in seinen Klauen. Bald könnten diese Symbole aber auch in anderer Form Einzug halten. Eine neue Umfrage in der Woche nach der Landtagswahl in Salzburg sorgt für einen Paukenschlag in ganz Österreich.
Zwar wären am kommenden Sonntag Nationalratswahlen, würden 29 Prozent der Stimmberechtigten die FPÖ mit Herbert Kickl zum klaren Sieger küren, doch am anderen Ende des politischen Spektrums wartet eine Überraschung.
Linksaußen würde die KPÖ auf den Erfolgswellen von zuletzt Kay-Michael Dankl in Stadt und Land Salzburg sowie der Grazer Bürgermeisterin Elke Kahr bis ins Hohe Haus am Ring surfen. Das zumindest zeigt die Umfrage des Marktforschungsinstituts OGM im Auftrag von ServusTV für "Blickwechsel".
Kommunisten im Höhenflug
Nachdem KPÖ-Funktionäre bereits laut darüber nachdenken, auch bei den Nationalratswahlen in allen Wahlkreisen anzutreten, stehen fast Zwei-Drittel der Österreicher dieser Absicht positiv gegenüber, meldet ServusTV. Sogar bei Wählern der Volkspartei sei die Stimmung für ein Antreten der KPÖ knapp positiv, Anhänger aller anderen Parteien seien mehrheitlich für ein Antreten der KPÖ – zur Überraschung vieler auch die Wählerschaft der FPÖ.
Gefragt nach den Gründen, warum Rechts- aber auch Linksparteien bei den Wählern derzeit so erfolgreich sind, sagten demnach 51 Prozent, dass diese lediglich erfolgreich die Stimmen von Unzufriedenen sammeln würden. Mehr als ein Drittel begründet die Zustimmung aber auch damit, dass sie die akuten Probleme der Bevölkerung besser erkennen könnten.
Die Ergebnisse im Detail
Auch die aktuelle OGM-Umfrage weist die Kickl-FPÖ mit 29 Prozent der Stimmen als klare Wahlsieger aus. Die Kanzlerpartei ÖVP von Karl Nehammer könnte mit 23 Prozent zumindest noch die Silbermedaille verteidigen.
Ein Testament für die breite Basis der Partei und das zuletzt verschenkte Potenzial wird bei der SPÖ deutlich. Die intern zerfressenen und in der Öffentlichkeitswahrnehmung tief gefallenen Sozialdemokraten wären selbst in ihrem jetzigen Zustand mit 20 Prozent immer noch die drittstärkste Partei – mit deutlichem Abstand zu allen anderen, die es nicht aufs Stockerl schaffen.
Die mitregierenden Grünen von Vizekanzler Werner Kogler kommen in der Umfrage nur noch auf 9 Prozent, die pinken NEOS von Beate Meinl-Reisinger auf 8 Prozent. Die Kommunisten wären bei ihrem Wiedereinzug in den Nationalrat – sie hatten zuletzt in den 1950er Jahren drei Mandate – zwar Schlusslicht, doch mit den 7 Prozent der Stimmen wäre die Vier-Prozent-Hürde mehr als locker genommen.
Zur OGM-Umfrage: 1.021 Online-Interviews repräsentativ für Österreich, Personen ab 16 Jahren, max. Schwankungsbreite +/- 3,1% auf Basis aller Befragten.