Politik
Ukrainer bekommen jetzt auch Geldbonus in Österreich
Der österreichische Nationalrat hat mit den Stimmen der türkis-grünen Koalition einen Geldbonus für vertriebene Familien aus der Ukraine beschlossen.
Seit Kriegsbeginn sind in Österreich rund 79.000 vertriebene Ukrainerinnen und Ukrainer registriert worden. Die meisten von ihnen sind Frauen und ihre Kinder, die nun hierzulande ebenfalls wie Österreicherinnen und Österreich in den Genuss eines Geldbonus kommen.
Rauch spricht von "zusätzlicher Unterstützung"
Der Nationalrat hat am Freitag beschlossen, den Familienbeihilfe auch den ukrainischen Kriegsvertriebenen auszubezahlen. Je nach Alter des Kindes bekommen die Flüchtlinge demnach vom österreichischen Staat zwischen 114 und 160 Euro im Monat überwiesen.
Sozialminister Johannes Rauch meinte zum Beschluss: "Für Familien, die aus diesem grausamen Krieg vertrieben worden sind, ist diese Leistung eine wichtige zusätzliche Unterstützung, um die notwendigen Ausgaben stemmen zu können". Nach längeren Verhandlungen wird der Bonus rückwirkend bis März ausbezahlt.
ÖVP-Familiensprecher Norbert Sieber sagte: "Die vertriebenen Ukrainerinnen und Ukrainer sind mit ihren Gedanken in ihrer Heimat und bei ihren Familien. Durch den heutigen Beschluss nehmen wir ihnen zumindest ein paar Sorgen ab und helfen ihnen auch, sich bei uns schneller einzuleben und den Alltag leichter zu beschreiten".
Lob und Kritik von Interessenvertretern
Anerkennung kam zudem von Klaus Schwertner, geschäftsführender Caritasdirektor der Erzdiözese Wien, der von einem "wichtigen Schritt gegen Kinderarmut" sprach. Auch der Wiener SPÖ-Stadtrat Peter Hacker zeigte sich zufrieden mit dem Beschluss.
Kritik kommt vonseiten der Volkshilfe. Erich Fenninger, Direktor der Volkshilfe Österreich, meinte demnach, dass alle Flüchtlinge in Österreich Anspruch auf den Zuschuss bekommen sollten. NEOS-Familiensprecher Michael Bernhard forderte zudem Kinderbetreuungsangebote für die Ukrainerinnen und Ukrainer, dass diese in Österreich zu arbeiten beginnen können. Die Öffnung der Familienbeihilfe sei demnach nur ein "erster Schritt".