Gesundheit
Überstandene Corona-Infektion schützt nicht vor Omikron
Eine bereits durchlebte Erkrankung schütze nicht vor einer Ansteckung mit Omikron, die Impfstoffe jedoch vor einem schweren Verlauf, so die WHO.
Nach derzeitiger Einschätzung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) schützt eine überstandene Corona-Infektion nicht vor einer Infektion mit der neuen Omikron-Variante. "Wir denken, dass eine vorherige Infektion nicht gegen Omikron schützt", sagte die Infektiologin Anne von Gottberg von Südafrikas Nationalem Institut für übertragbare Krankheiten (NICD) kürzlich bei einer Pressekonferenz des WHO-Regionalbüros Afrika.
Diese Frage werde weiter erforscht, sagte die Wissenschaftlerin. Erste Beobachtungen sprächen aber dafür, dass schon einmal Infizierte durch Omikron erneut an Covid-19 erkranken könnten. Dann fielen die Symptome aber offenbar oft weniger schwer aus. Die vorhandenen Corona-Impfstoffe dürften laut von Gottberg weiter gegen schwere Erkrankungen schützen.
Rasche Verbreitung
Die Variante war vor einer Woche erstmals in Südafrika nachgewiesen worden. Sie weist im Vergleich zum bisher gängigen Coronavirus 32 Mutationen auf. Mittlerweile wurde die Omikron-Variante nach WHO-Angaben bereits in mehr als 23 Ländern nachgewiesen, darunter auch Österreich.
Kein Grund zur Panik
Das Zentrum für die Kontrolle und Prävention von Krankheiten der Afrikanischen Union (Africa CDC) warnt vor Panik wegen der neuen Omikron-Variante. "Es gibt keinen Grund zur Panik", sagte Africa-CDC-Chef John Nkengasong bei einer Pressekonferenz. "Wir stehen nicht ohne Schutz da." Zwar sei auch die Afrikanischen Union beunruhigt, ist aber zuversichtlich, dass die Lage beherrscht werden kann. Seine Behörde bereite sich schon "seit langem" auf das Auftreten einer neuen Corona-Variante vor, hob Nkengasong hervor.
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Nur sieben Prozent geimpft
Die Impfquote in Afrika ist allerdings sehr niedrig, nur sieben Prozent der 1,2 Milliarden Einwohner sind vollständig gegen Corona geimpft. Dies ist insbesondere auf die unzureichende Versorgung des Kontinents mit Impfstoffen sowie auf eine vielerorts ausgeprägte Impfskepsis zurückzuführen.