Österreich

Überlebenschancen steigen – immer mehr leben mit Krebs

Rund 46.000 Menschen erhalten in Österreich jedes Jahr eine Krebsdiagnose. 63 % aller Erkrankten sind fünf Jahre nach der Diagnose noch am Leben.

Heute Life
Überlebenschancen steigen – immer mehr leben mit Krebs
Keine "Alte-Leute-Krankheit": Krebs betrifft auch junge Menschen.
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"418.740 Menschen in Österreich lebten zu Jahresbeginn 2024 mit einer Krebsdiagnose. Bei fast der Hälfte der Betroffenen wurde die Diagnose bereits vor mehr als zehn Jahre gestellt. Durch den medizinischen Fortschritt sind die Überlebenschancen bei Krebs weiter gestiegen", verweist Statistik Austria-Generaldirektor Tobias Thomas auf Daten des Österreichischen Nationalen Krebsregisters von Statistik Austria.

Überlebenswahrscheinlichkeiten steigen

Das relative Fünf-Jahres-Überleben hat im vergangenen Jahrzehnt zugenommen, und zwar von 61 % (Diagnoseperiode 2010 bis 2014) auf rund 63 % (Diagnosezeitraum 2015 bis 2019). Zu den wichtigsten Faktoren, die das Überleben nach einer Krebsdiagnose beeinflussen, gehören Tumorlokalisation und Tumorstadium bei Diagnose. Gute Prognosen gibt es vor allem bei Hoden und Schilddrüse, bei denen nach fünf Jahren 96 bzw. 95 Prozent noch am Leben sind. Bösartige Tumore der Prostata und der Brust zählen ebenfalls zu jenen mit höheren Überlebenswahrscheinlichkeiten (95 bzw. 88 Prozent). Schlecht stehen nach diesem Zeitraum die Karten bei Krebs in der Lunge (25 Prozent) Speiseröhre (22 Prozent), Leber (18 Prozent) und Bauchspeicheldrüse (12 Prozent).

Immer mehr Menschen leben mit Krebs

Im Zeitraum von 1983 bis 2023 wurden im Österreichischen Nationalen Krebsregister rund 1,5 Millionen Krebsneuerkrankungen bei rund 1,4 Mio. Personen verzeichnet. Von diesen Personen lebten zum Jahresanfang 2024 noch 418.740, davon 217.904 Frauen und 200.836 Männer. Bezogen auf die Gesamtbevölkerung bedeutet das, dass etwa 5 von 100 Menschen in Österreich mit einer Krebsdiagnose leben.

Häufigste Krebsneuerkrankungen: Brustkrebs bei Frauen, Prostatakrebs bei Männern

Das Gesamtbild der Neuerkrankungen ist im Vergleich zu den Vorjahren unverändert. 2023 erhielten in Österreich 21.821 Frauen und 24.697 Männer eine Krebsdiagnose. Die häufigsten Diagnosen waren bösartige Tumore der Brust bei Frauen und bösartige Tumore der Prostata bei Männern, gefolgt von bösartigen Tumoren der Lunge und bösartigen Tumoren des Dickdarms bzw. Enddarms.

Krebsneuerkrankungen steigen

In den vergangenen zehn Jahren nahm die Zahl der jährlichen Neuerkrankungen von rund 41.000 auf etwa 46.000 zu. Dementsprechend steigt die Krebsprävalenz, sprich die Anzahl der mit Krebs lebenden Personen an einem bestimmten Stichtag, seit Jahren kontinuierlich an. Das hat mehrere Gründe: Durch die demografische Alterung und die steigende Lebenserwartung gibt es immer mehr Personen in höherem Lebensalter und die Wahrscheinlichkeit an Krebs zu erkranken, steigt mit dem Lebensalter. Darüber hinaus verbessern sich durch den medizinischen Fortschritt die Überlebenschancen der an Krebs erkrankten Personen. Auch verstärktes Screening sowie verbesserte Diagnosemethoden tragen dazu bei, Krebserkrankungen vermehrt und frühzeitiger zu erkennen und erhöhen somit die Zahl der registrierten Neuerkrankungen.

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Auf den Punkt gebracht

  • Die Überlebenschancen nach einer Krebsdiagnose in Österreich haben sich in den letzten Jahren verbessert, wobei 63 % der Erkrankten fünf Jahre nach der Diagnose noch am Leben sind.
  • Trotz steigender Neuerkrankungen, die auf demografische Veränderungen und verbesserte Diagnosemethoden zurückzuführen sind, leben immer mehr Menschen mit einer Krebsdiagnose, wobei Brust- und Prostatakrebs die häufigsten Diagnosen darstellen.
red
Akt.