Ein Fuhrpark mit 800 Fahrzeugen der Wiener Netze, die aber nicht sehr häufig genutzt werden, gibt dem Wiener Stadtrechnungshof Anlass für Kritik. Im Prüfbericht wird erläutert, dass die Auslastung vieler Dienstfahrzeuge äußerst gering sei.
Viele Dienstfahrten würden auch mit privaten Pkw durchgeführt werden – oft ohne Nutzung des elektronischen Fahrtenbuchs. Die Grünen Wien üben Kritik an dem "zu großen Fuhrpark". Die ÖVP spricht von einer "Steuergeldverschwendung". Die Wiener Netze halten dagegen und erklären: "Der Fahrzeugpool ist an die Anforderungen der Arbeitsaufgaben der Wiener Netze angepasst."
Die Wiener Netze erklären in einer Stellungnahme, dass sich im Fuhrpark Einsatzfahrzeuge, aber auch viele Spezialfahrzeuge und Anhänger, die nicht täglich genutzt werden, befinden. Das Hochwasser im September 2024 habe aber gezeigt, wie wichtig und notwendig es sei, im Krisenfall viele Einsatz- und Spezialfahrzeuge parat zu haben.
Um eine hohe Versorgungssicherheit zu gewährleisten, müsse der Fuhrpark eines Netzbetreibers anders ausgestattet und bewertet werden, als herkömmliche Fuhrparks. So ist es für eine hohe Versorgungssicherheit (möglichst rasche Behebung von etwaigen Stromstörungen) sinnvoll, Fahrzeuge an verschiedenen Standorten bereitzustellen, damit im Fall einer Netzstörung der Anfahrtsweg kurz ist.
Darüber hinaus erklären die Wiener Netze, dass die Auslastungszahlen der Fahrzeuge stets berücksichtigt werden und jedes Jahr erneut abgewogen wird, ob Fahrzeuge behalten, beschafft oder verkauft werden.
Der Stadtrechnungshof empfiehlt in seinem Bericht unter anderem, Fahrten stärker zu dokumentieren. Die Wiener Netze erklären dazu, dass seit 2025 eine zusätzliche App für die Fahrzeugreservierung und Nutzung verwendet wird. Um den Dieselverbrauch zu reduzieren, wurden viele Fahrzeuge auch bereits auf E-Antrieb umgestellt.