Schärfere Maßnahmen

Gewalt an Schulen – Amt kann Eltern Kind wegnehmen

Immer mehr unter 14-Jährige überziehen Wiens Schulen mit Straftaten. Nun reagiert die Stadt, schnürt ein Maßnahmenpaket zur Gewaltprävention.
Thomas Peterthalner
25.02.2025, 13:28

Rund 2.000 Straftaten gibt es laut Statistik des Innenministeriums pro Schuljahr an den Wiener Bildungseinrichtungen. Im Vorjahr fühlten sich rund 30 Prozent der Wiener Schüler dort nicht wohl. Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr (Neos) präsentierte nun am Dienstag ein Gewaltschutzpaket für Schulen im Wiener Rathaus.

Radikale Influencer als Problem

"Ein großes Problem sind Influencer im islamistischen Bereich", so Wiederkehr. "Es gibt eine starke Online-Radikalisierung, die bis hin zu einem Terror-Anschlag führen kann."

Lehrer bekommen Hilfe

Hier soll nun künftig stärker mit der NGO "Derad" zusammengearbeitet werden. Lehrer können sich an die Organisation wenden, werden so entlastet. "Sie sind nicht für Extremismus zuständig." Die Dienste der Deradikalisierungs-Profis werden über die Bildungsdirektion zugebucht. Weiters wurde ein Programm für strafunmündige Intensivtäter entwickelt, so Wiederkehr am Dienstag. Die Abwicklung des Programms befinde sich bereits in einem Vergabeverfahren.

756 Suspendierungen

Im vergangenen Schuljahr wurden in Wien 756 Schüler suspendiert – ein leichter Rückgang vom Jahr davor mit 814 Suspendierungen. Die meisten Vorfälle betreffen Delikte gegen Leib und Leben, Raufereien, Vandalismus, Sachbeschädigung und Erpressung.

Die meisten Suspendierungen betrafen Mittelschulen (55 Prozent), gefolgt von Sonderschulen (19 Prozent), Volksschulen (14 Prozent) und AHS (acht Prozent). Die Mehrheit der suspendierten Schüler ist männlich (87 Prozent) und im Alter von elf bis 15 Jahren. Suspendierungen dauern in der Regel maximal 15 Tage.

Eltern können Kinder verlieren

Über die MA 11 werden Maßnahmen gesetzt, um die Familie der betroffenen Schüler besser miteinzubinden. Spielen die Eltern nicht mit, droht ihnen als letzte Konsequenz die Kindesabnahme in einem Obsorgeverfahren. "Hier gebe es Reformbedarf auf Bundesebene. Von der Bundespolitik bräuchte es ein klares Paket", so Wiederkehr, der auch als nächster Bildungsminister gehandelt wird.

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