Gesundheit

Über diese Penis-Krankheit sprechen Männer kaum

Die Peyronie-Krankheit beschreibt eine auftretende Penisverkrümmung durch sich bildendes Narbengewebe. Impotenz kann die Folge sein. 

Sabine Primes
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War ER schon immer gekrümmt, besteht kein Grund zur Sorge.
War ER schon immer gekrümmt, besteht kein Grund zur Sorge.
Getty Images/iStockphoto

So bunt wie die Natur ist, ist auch das Aussehen des "besten Stücks" individuell unterschiedlich. Es gibt sie in groß, klein, dick, dünn, mit Vorhaut oder beschnitten, mit Krümmung oder kerzengerade. Ein Urologe warnt jedoch in der britischen "Sun", dass es bezüglich "seines" Aussehens trotzdem ein Warnzeichen gibt, das Mann nicht ignorieren sollte.

Petr Holy, beratender urologischer Chirurg an der Men's Health Clinic in Kingston im Südwesten Londons, sagte, die Krümmung des Penis sei ein Zeichen, auf das man achten müsse. Es könnte das erste Anzeichen der Peyronie-Krankheit sein. Petr Holy: "Die Peyronie-Krankheit wird von den meisten Männern nicht wahrgenommen, kann aber enorme Auswirkungen auf die sexuelle Gesundheit und das Selbstvertrauen haben."

Schwierigkeiten beim Sex

Die Krankheit kann bei Erregung starke Schmerzen verursachen, die den Geschlechtsverkehr schwierig oder sogar unmöglich machen. Ohne Behandlung kann sie zu Erektionsstörungen und Unfruchtbarkeit führen und sich negativ auf intime Beziehungen auswirken. Eine Studie aus dem Jahr 2016 ergab, dass etwa die Hälfte der Peyronie-Patienten unter Depressionen leidet und 80 Prozent sich durch die Krankheit belastet fühlen. Weitere 50 Prozent gaben zu, dass sich die Krankheit negativ auf ihre Beziehung auswirkt.

Viele Patienten haben irgendeine Form von Krümmung, vor allem im erigierten Zustand, sagt der Arzt. Dies sei in der Regel kein Problem. "Es ist völlig normal, einen Penis mit einer gekrümmten Form zu haben". Wenn sich jedoch eine Krümmung bildet, die zuvor nicht da war – entweder nach oben, nach unten oder zu beiden Seiten – sollte in jedem Fall der Hausarzt oder Urologe aufgesucht werden. 

Was ist die Peyronie-Krankheit?

Bei der Peyronie-Krankheit bildet sich Narbengewebe in Folge einer Entzündung im Penis, wodurch sich seine Form verändert. Das Narbengewebe wird als Plaque bezeichnet und führt je nachdem, wo es sich bildet, dazu, dass sich der Schaft in eine andere Richtung biegt. In einigen Fällen kann es dazu führen, dass der Penis "eingedellt" wird, wodurch er kürzer wird oder von der Basis bis zur Spitze eine Sanduhrform annimmt. Die Ursache ist unklar. Die erworbene Penisverkrümmung ist eine gehäuft vorkommende Erkrankung des Mannes und betrifft etwa 10 Prozent aller Männer.

Die Peyronie-Krankheit kann Männer jeden Alters betreffen, am häufigsten tritt sie jedoch im Alter zwischen 50 und 60 auf. Männern ist es möglicherweise zu peinlich, sich an ihren Hausarzt zu wenden, so dass die tatsächliche Zahl höher sein könnte, als die Daten vermuten lassen. Die Erkrankung ist dauerhaft und verschwindet selten von selbst. In jedem Fall ist ein Arzt aufzusuchen und von einer Selbstbehandlung abzusehen!

Symptome

Die Symptomatik teilt sich in eine entzündliche und post-entzündliche Phase: In der akuten entzündlichen Phase zeigen sich meist punktuelle Schmerzen im schlaffen oder erigierten Penis. Außerdem kommt es zur Formation eines tastbaren, anfangs relativen weichen Knotens bzw. einer Plaque im Bereich des Bindegewebes mit sukzessiver Verkrümmung des Penis. 

Nach dieser Phase wird nach ungefähr einem Jahr – auch ohne Therapie – eine stabile postentzündliche Phase erreicht, in der die Schmerzen meist rückläufig sind. Die Plaque verhärtet sich und verkalkt. Bei 3 bis 13 Prozent der Patienten kommt es zu einer Spontanheilung. Häufiger entwickelt sich jedoch aufgrund der Penisverkrümmung eine Penisverkürzung oder Probleme beim Sex sowie eine erektile Dysfunktion.

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    Ein seltenes Schauspiel: Penis-Blumen blühen für gewöhnlich nur alle neun bis zwölf Jahre. Das Exemplar in den Niederlanden wurde erst vor sechs Jahren gepflanzt.
    Ein seltenes Schauspiel: Penis-Blumen blühen für gewöhnlich nur alle neun bis zwölf Jahre. Das Exemplar in den Niederlanden wurde erst vor sechs Jahren gepflanzt.
    LEX VAN LIESHOUT / AFP / picturedesk.com

    Behandlung

    Eine leichte Krümmung, welche die Sexualfunktion nicht beeinträchtigt, muss nicht behandelt werden. Manchmal hilft es, Vitamin E einzunehmen, das die Wundheilung unterstützt und die Vernarbungen mindert. Die Injektion von Cortison in das Narbengewebe kann die Entzündung lindern und die Narbenbildung verringern. Eine Ultraschallbehandlung kann die Durchblutung fördern und so weiterer Narbenbildung vorbeugen. Eine Bestrahlung kann zwar die Schmerzen lindern, verschlimmert aber häufig die Gewebeschäden.

    Eine Operation wird nicht empfohlen, es sei denn, die Krankheit ist weit fortgeschritten und der Penis so sehr gekrümmt, dass kein Geschlechtsverkehr mehr möglich ist. Eine Operation, die die Narben beseitigen soll, verkürzt den Penis und kann den Schaden vergrößern oder Erektionsstörungen zur Folge haben. Um dem Mann eine Penetration beim Geschlechtsverkehr zu ermöglichen, kann eine Penisprothese implantiert werden.

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