Politik
Über 40.000 Asyl-Anträge – Experte erklärt Anstieg
Die Zahl der Asylanträge steigt in Österreich. 41.909 waren es insgesamt seit Jänner. Migrationsforscher Knaus erklärt die Gründe für den Anstieg.
Insgesamt haben in Österreich von Jänner bis inklusive Juli 41.909 Männer und Frauen um Asyl in Österreich angesucht. Im Vorjahr gab es im selben Zeitraum nur gut 14.000 Anträge.
Karner setzt auf "Anti-Marketing"-Kampagne
Innenminister Gerhard Karner sieht das österreichische Asylwesen "an der Grenze der Belastbarkeit". Verantwortlich dafür sind für ihn Flüchtlinge, die wegen ihrer Herkunft so gut wie keine Chance auf einen Aufenthaltsstatus haben.
Zuletzt stellten Personen aus Indien die meisten Anträge, obwohl heuer in keinem einzigen Fall Asyl gewährt wurde. Karner plant nun eine Kampagne, um Menschen davon abzuhalten, nach Österreich zu kommen und hier Asyl zu beantragen.
"Asylsuchende haben Vertrauen zu Österreich"
"Österreich ist eines der Länder der EU, wo Asylsuchende Vertrauen haben, ein faires Verfahren zu bekommen", sagt Migrationsforscher Gerald Knaus in der "ZiB2". Heuer wurden bislang 9.000 positive Asylbescheide ausgestellt.
"Nur wenige Länder in der EU haben ein funktionierendes Asylwesen. Neben Österreich haben auch noch Deutschland, Frankreich und einige Länder im Norden hohe Zahlen. Viel zu wenige Länder kommen ihrer Verantwortung nach und das wirkt sich dann aus", so der Experte weiter.
"Staaten an den Außengrenzen missachten die Gesetze"
Knaus kritisiert, dass die Menschen in vielen Ländern menschenunwürdig behandelt werden: "Die europäischen Staaten an den Außengrenzen missachten die Gesetze."
Bundesheer-Soldaten an den Grenzen berichten immer wieder, dass sich die Menschen sogar freuen, wenn sie hier aufgegriffen werden.
Zum Abschluss erklärte Knaus, dass in den fünf Jahren in der Ära von Sebastian Kurz Österreich weltweit die meisten positiven Asylentscheidungen pro Kopf getroffen hat. "Weil hier die Gesetze gelten, die sich die Regierungen gegeben haben. Wenn mehr Länder Personen diesen Schutz geben würden, dann wäre das ein Durchbruch für den Flüchtlingsschutz in Europa."