U-Haft gegen Ex-Ministerin Karmasin verhängt

Am Mittwoch wurde die Meinungsforscherin und früheren ÖVP-Familienministerin Sophie Karmasin festgenommen. Am Freitag wurde gegen sie die U-Haft verhängt. Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) hat beim Wiener Landesgericht für Strafsachen einen entsprechenden Antrag eingebracht, teilte eine WKStA-Sprecherin mit. Karmasin befindet sich bereits in der Justizanstalt Josefstadt. Als Haftgrund werde Tatbegehungsgefahr angenommen.

Karmasin bekam Einzelzelle

Laut "Heute"-Infos wurde die Ex-Ministerin dem Arzt vorgeführt. Psychisch gehe es ihr nicht so gut, daher wurde kurz eine Verlegung auf die Spitalsstation überlegt. Nach Abklärung wurde Karmasin in eine Einzelzelle in der Frauenabteilung A4 verlegt (A ist der Trakt; 4. Stock). 

Die Wienerin war von 2013 bis 2017 Familienministerin, die ÖVP holte sie damals in die Regierung. Wie im Oktober 2021 bekannt wurde, spielte Karmasin eine zentrale Rolle in der Inseraten- und Umfragenaffäre, die zum Rücktritt von Sebastian Kurz führte. So soll die 55-Jähriger ihrer früheren Assistentin Sabine B. jene Aufträge von Finanzministerium und Mediengruppe Österreich vermittelt haben, die nun von der WKStA geprüft werden.

Sabine B. belastet ihre frühere Chefin

Sabine B. hatte in ihren Einvernahmen ihre frühere Chefin weiter belastet. Sie soll während ihrer Zeit als Ministerin eine Provision für vermittelte Aufträge aus anderen Ministerien verlangt haben.

Nach der zweiten Nacht in ihrer Zelle bekommt die Ex-Ministerin übrigens Gefängnis- statt Feinkost serviert. Am Freitag gab es Lachsnudeln mit Brokkoli. Alle Infos zum weiteren Speiseplan im Gefängnis gibt's hier!