Nach Attacke auf Schiri

Türkische Fans feiern Haftentlassung von Prügel-Boss

Die Szenen gingen um die Welt. Faruk Koca, Präsident von Ankaragucu, schlug einen Schiedsrichter. Jetzt wurde er freigelassen und gefeiert.

Türkische Fans feiern Haftentlassung von Prügel-Boss
Mit Pyrotechnik feierten die Fans die Freilassung des Ex-Präsidenten.
X/Imago

Die hässlichen Szenen in der türkischen Süper Lig spielten sich Mitte Dezember ab: Der Präsident von Ankaragücü, Faruk Koca, schlug nach dem 1:1 gegen Rizespor den unparteiischen Halil Umut Meler mit einem Faustschlag nieder. Am Boden traten weitere Personen auf den Schiedsrichter ein. Dieser wurde laut Medienberichten in einem Spital untersucht und trug Kopfverletzungen, einen Jochbeinbruch sowie einen Bluterguss am Auge davon.

Koca und zwei weitere Verdächtige waren nach dem Vorfall festgenommen worden. Doch nun ist der prügelnde Ex-Präsident bereits wieder auf Kaution aus der Haft entlassen worden. Wie die türkische Nachrichtenagentur Anadolu am Mittwoch berichtete, muss sich Faruk Koca regelmäßig bei den Behörden melden.

Die Fans von Ankaragücü feierten die Freilassung frenetisch. Wie auf Videos zu sehen ist, wird Koca gefeiert, als hätte der Club soeben die Meisterschaft gewonnen. Hunderte, wenn nicht Tausende Fans empfangen den Ex-Präsidenten mit einer Pyroshow, Feuerwerk, wehenden Fahnen und Sprechchören.

"Ich bin kein Held"

Der Präsident war sich dann auch nicht zu schade, ein Statement abzugeben. Darin sagt er: "Ich verteidige niemals diese Aktion, die ich durchgeführt habe. Alle meine Freunde, die mich kennen, können sicher sein, dass ich vielleicht der letzte Mensch bin, der so etwas tun würde." Als Mensch reagiere man auf Unrecht und Ungerechtigkeiten, die einem widerfahren, so der Ex-Präsident.

Dann spricht Koca über Heldentum: "Ich möchte nicht als Heldenfigur von hier weggehen. Helden sind die unterdrückten Menschen auf der Welt, unabhängig von Religion, Sprache oder Rasse. Die Helden dieser Tage sind die Muslime aus Gaza, Kinder und Frauen. Ich möchte nicht als Held dastehen, indem ich ihnen ihre Rechte vorenthalte."

red, 20 Minuten
Akt.